#Minimalismus

Vor fünf Jahren war unser Abfallvolumen das einer Durchschnittsfamilie: 35 Liter pro Woche. Heute sind wir bei 3.4 Liter pro Woche, also haben wir unseren Abfall um mehr als neunzig Prozent reduziert. Pro Jahr stellen wir nur noch vier bis fünf Abfallsäcke vor die Tür. Letzte Woche haben wir den ersten Abfallsack dieses Jahres an die Strasse gestellt.

Doch warum? Um ehrlich zu sein: Das Thema “Minimalismus” finde ich einfacher, aus christlicher Perspektive zu begründen. “Verkauft euren Besitz” aus Lk 12,33 oder “begnügt euch an dem, was vorhanden ist” aus Heb 13,5 sind gute Startpunkte, um Minimalismus zu erklären. Doch Zero-Waste? Das Neue Testament spricht weder über Müllvermeidung noch über Nachhaltigkeit.

Marvin Olasky hat ein hilfreiches Raster erstellt, um alltägliche Themen einzuordnen. “Klasse 1” ist in der Bibel explizit erwähnt, wie z.B. Ehebruch. “Klasse 2” lässt sich biblisch schlüssig ableiten wie christliche Kindererziehung. Bei “Klasse 3” bis “Klasse 6” sind die Themen nur indirekt mit der Bibel begründbar, aber noch immer stimmig. Minimalismus sehe ich bei “Klasse 2” oder “Klasse 3”, Zero-Waste eher ab “Klasse 4”.

Was ich sagen will: Beim Thema Minimalismus sehe ich einen klaren biblischen Imperativ. Das habe ich auf diesem Blog auch recht ausführlich erklärt.

Beim Thema Zero-Waste hingegen ist weniger klar, ob wir dazu berufen sind. Hier geht es um die Frage: “Was ist unser Beitrag als Christ beim Thema Umweltschutz?” Und auf diese Frage gibt es viele Antworten. Also keine Angst: Mein Sendungsbewusstsein bei Zero-Waste ist nicht besonders hoch, doch über die Jahre hat uns Zero-Waste überzeugt, darum will ich euch davon erzählen. Sozusagen als Anschauungsbeispiel.

So viel zum Disclaimer. Wir haben vor fünf Jahren mit Zero-Waste begonnen. Was bringt es uns? Wieso halten wir noch immer daran fest? Fünf Gründe.

1. Konsum wird im Müll sichtbar

Ein genügsames Leben beinhaltet wenig Besitz. Wenig Besitz erreicht man am besten, wenn man weniger kauft. Es gibt den tollen Buchtitel “Ich kauf nix“. Ich habe das Buch nie gelesen, aber der Spruch gefällt mir und hat in den Wortschatz unserer Familie gefunden.

Als wir mit Minimalismus begannen, wurde mir eines bewusst: Ich merke oft nicht, wenn ich etwas kaufe. Das klingt verrückt, aber bestätigt, dass Marketing mit all seinen Facetten funktioniert. Sowie ich beim Sparen erst durch ein Budget merke, wann ich zu viel Geld ausgebe, zeigt sich beim Thema Minimalismus erst im Abfallsack, wann ich wieder was einkaufe.

Bei mir sind es vor allem elektronische Gadgets. Sei es ein Tablet, seien es neue Lautsprecher oder ein Raspberry Pi. Jedes neue Gerät kommt mit einer Plastikverpackung daher, und die muss in den Müll.

Ich bin nicht gegen Gadgets. Ich habe einige tolle Projekte mit Raspberry Pis programmiert. Doch die meisten Gadgets sind nach zwei Wochen nicht mehr spannend und landen auf dem Dachboden. Und beim nächsten Mal entrümpeln produzieren sie zum zweiten Mal Müll, nämlich wenn das Gerät in den Elektroschrott kommt.

Ich finde es traurig, wenn produzierte Gadgets nach zwei Wochen rumfrickeln wieder entsorgt werden. Den Kreislauf von Kaufen, Aufbewahren und Entsorgen zu durchbrechen, das ist eigentlich der Kern von Zero-Waste und hat dann auch sehr viel mit Minimalismus zu tun.

“Ich kauf nix” hilft sowohl weniger Dinge im Haus zu haben, wie auch weniger Dinge im Abfall.

2. Ausbrechen aus der Convenience-Falle

Eigentlich müsste meine Frau diesen Abschnitt schreiben. Denn die meisten Convenience-Produkte gibts beim Kochen und Putzen. Sie versprechen einen mühelosen Haushalt und mehr Freizeit. Weniger Arbeit, mehr Spass. Schlussendlich ist der ganze Haushalt automatisiert, das Essen wird an die Tür geliefert und das Leben besteht nur noch aus Freizeit. Das ist der süsse Traum, der von Plakaten und Online-Bannern trällert.

Ich beobachte, dass zwar einiges den Alltag vereinfacht, doch die gewonnene Freizeit wird mit Smartphone oder Netflix totgeschlagen. Und der mühelose Haushalt bringt mit sich, dass die Bewegung fehlt. Damit der Körper fit bleibt, muss er im Fitnesscenter wieder in Form gebracht werden.

Praktisch alles, was Convenience verspricht, verursacht Abfall. Verzichten wir auf Convenience, braucht es zwar mehr Zeit, aber dafür verlangsamt es den Alltag und bietet mehr Möglichkeiten für Gespräche.

Beispiel Milch: Wir kaufen Milch nicht im Laden, sondern holen sie mit dem Fahrrad beim Bauern. Das braucht mehr Zeit, bietet aber einerseits Fitness und andererseits ein kurzes Schwätzchen mit dem Bauern und eine Einsicht in seinen Alltag.

3. Lokaler einkaufen

Damit sind wir beim lokalen Einkaufen. Wieso braucht es Plastik-Verpackungen? Für den Transport. Seit wir Abfall minimieren, kaufen wir viel mehr lokal ein. Wie gesagt Milch beim Bauern, Fleisch und Käse kaufen wir in der Metzgerei. Holz haben wir vom Forstwerk im Dorf. Gemüse vom Markt in der nächsten Stadt.

Bei jedem dieser Einkäufe treffen wir Leute. Bestellt wird nicht mit Mausklick, sondern im Gespräch. Seit wir auf Zero-Waste umgestiegen sind, kommen wir mit mehr Leuten in Kontakt.

4. Spannende Herausforderung

Ein Zugeständnis: Abfall-Vermeidung ist für uns auch eine tolle Herausforderung. Man kann es sicherlich übertreiben, einige brüsten sich damit, dass sie pro Jahr nur ein Einmach-Glas Müll produzieren.

Wir haben uns gefragt, wie weit wir gehen können, ohne dass unser ganzes Leben sich um Zero-Waste dreht. Einiges haben wir versucht und dann wieder aufgegeben, weil es zu viel Aufwand war (z.B. selber Butter herstellen).

Es erfüllt uns mit Stolz, dass wir unseren Abfall um 90% reduzieren konnten. Man stelle sich vor, dass ein Grossteil der Bevölkerung mitmachen würde. Die Schweiz sähe anders aus. Nur noch ein Zehntel des Abfallbergs. Nur noch ein Zehntel so viele öffentliche Mülleimer, zehnmal weniger Littering, usw.

5. Umweltschutz

Und damit zum letzten unserer Gründe für Zero-Waste: Dem Umweltschutz. Es gibt Vieles, das die Umwelt schützt. Zero-Waste ist vermutlich nicht das Wichtigste. Die globale Erwärmung wird dadurch nicht gelöst.

Und doch kann der Abfall nicht einfach in der Müllverbrennung vernichtet werden, so dass nichts mehr übrig bleibt. In der Schweiz bleibt ein Drittel der Abfallmenge als Asche oder Schlacke übrig, die zumindest zum Teil unterirdisch endgelagert werden muss. In anderen Ländern wird der Abfall auf Abfall-Deponien (Landfills) endgelagert.

Es ist zwar bequem, dass der Abfall von der Müllabfuhr mitgenommen wird. So sehen wir ihn nicht mehr. Doch gelöst ist damit das Abfall-Problem nicht.

Unser Anliegen ist, dass wir dem entgegenwirken können. Und durch Abfall-Vermeidung können wir auch unseren zwei Kindern etwas mitgeben. Sie verstehen, dass Abfall ein Problem ist und dass dies nur durch Verzicht gelöst werden kann.


Wie gesagt: Unser Sendungsbewusstsein diesbezüglich ist nicht so hoch, daher werden wir nicht versuchen, andere von Zero-Waste zu überzeugen. Es geht uns um die Frage, wie wir als Familie mit Gottes Schöpfung verantwortungsvoll umgehen können.

Zero-Waste ist nicht das Wichtigste unseres Lebens. Unseren Kindern erzählen wir mehr vom Glauben an Gott als von Umweltschutz. Wir sind nicht primär Umweltschützer, sondern primär Christen, welche mit dem, was Gott uns anvertraut hat, zuverlässig umgehen wollen.

Seit zwei Monaten bloggen meine Frau und ich über christlichen Minimalismus. Für solche, die erst später dazu gestossen sind, hier eine Übersicht über alle Beiträge:

Einleitung

Das Thema Besitz und einfacher Lebensstil ist ein grosses Thema im Neuen Testament. Hier einige Versuche, die Wichtigkeit für uns Westler aus der Bibel herzuleiten.

Wieso ist Wohlstand kein grösseres Thema?

Jesus: Es ist sehr unwahrscheinlich, dass Reiche in den Himmel kommen. Ich: Meinst du damit mich!?

Über den Zustand unseres Christentums im Westen

Woher kommt es, dass das Christentum in anderen Kontinenten floriert und bei uns nicht? Könnte das mit dem Wohlstand zusammenhängen?

Der ‘Hänge-ich-am-Reichtum?’-Check

Gibt es einen “bin ich auf den Reichtum-Betrug-hereingefallen”-Check? Kann ich herausfinden, ob ich ahnungslos dem Reichtum anhänge?

Christlicher Minimalismus(1): Die positive Definition mithilfe von drei Bildern

Der Begriff Minimalismus kommt in der Bibel natürlich nicht vor. Aber doch gibt es ein Entwurf eines minimalistischen Lebensstils.

Christlicher Minimalismus(2): was er nicht ist: ein Wettbewerb, wer weniger hat

Als ich Minimalismus sagte, war die Antwort:
»Dann habt ihr demfall nicht mehr als 100 Gegenstände zu Hause!?« Ein Beitrag, wie ich Minimalismus nicht verstehe.

Christlicher Minimalismus(3): was er nicht ist: Selbst-Kasteiung

Wenn Minimalismus heisst, dass wir aus dem Konsum-Hamsterrad aussteigen, woher soll die Freude kommen?

Gastbeiträge meiner Frau

Meine Frau Irene schreibt, wieso wir Minimalisten wurden, wohin das überschüssige Geld geht und was das Ganze mit Mission zu tun hat.

Wie alles begann

Wie können wir in der reichen Schweiz leben, ohne dass unser Glaube verkümmert? Ist die einzige Möglichkeit, in ein Land mit Verfolgung zu ziehen oder als Missionar in einem armen Land zu leben?

Der umgelegte Schalter

Vorher: Vom Geld blieb nie viel übrig und der Zehnte reute mich, hinderte er uns doch daran, uns noch mehr für uns selbst zu kaufen. Nachher: Ich will so wenig wie möglich für mich haben und je mehr ich spenden kann umso mehr Freude verspüre ich.

Einmal quer durchs Haus - Die Beispiele

Konkret und bebildert. Eine Reise quer durch Küche, Badezimmer und Kleiderschrank.

Vom Minimalismus zur Genügsamkeit - und warum Marie Kondō nicht unser Vorbild ist

Minimalismus ist für viele der Versuch, eine kleine, perfekte Welt aufzubauen. So ist es für mich nicht. Mein Ziel ist Genügsamkeit.

Das einfache Leben

Minimalismus jenseits des Hauses: Auto, Ernährung, Gesundheit und Kleidungsstil.

Was hat Nachhaltigkeit mit Gott zu tun? Ein bisschen Ethik - und unser Herz dahinter

Nachhaltigkeit und Umweltschutz werden in der christlichen Welt manchmal ein bisschen wie Stiefkinder behandelt. Wieso ist das so? Denn Gott hat uns Menschen von allem Anfang an die Verantwortung übertragen, die Erde zu pflegen und zu ihr zu schauen.

Die grosse Freude des Gebens

Christlicher Minimalismus ist tot, wenn er bloss Selbst-Zweck ist. Wie wir Minimalismus und Spenden leben, sehr persönlich.

Nachtrag für Interessierte: Kleine Anleitung zu Zero Waste

Wie wir unseren Abfall um 90% eingespart haben.

Wenn wir leben, leben wir für den Herrn

Ich habe lange an einem diesem Artikel geschrieben, den ich anfangs “the plead” nannte. Er fasst alle Beiträge der letzten Wochen zusammen. Es ist allerdings keine kurze und auch keine leichte Lektüre.

Nachtrag zu unserem immer noch vorhandenen gewissen Wohlstand

Einleitung: Dazu, dass wir weder einen Nachhaltigkeits- noch einen Armuts-Preis gewinnen wollen. Und über Bio.

Aus dem Leben

Wie sieht Minimalismus bei uns konkret aus?

Können wir auf das Auto verzichten? Ein Selbstversuch

Die Idee: Lass uns einen Selbst-Versuch wagen: Wir versuchen das Auto einen Monat lang nicht zu benutzen. Drei Monate später: das Auto sprang nicht mehr an, die Autobatterie war leer!

Unsere Bedenken und Überlegungen beim Spenden an christliche Missionare

Unsere anfänglichen Bedenken und Überlegungen beim Geld-Spenden.

Der Wasserkocher

Unser Wasserkocher ist gestorben. Er war sechzehn Jahre alt. Er hinterliess keine Nachkommen. Ein praktisches Stück Minimalismus.

Minimalismus mit Kindern

Welche Rolle spielen unsere Kinder beim Thema Minimalismus? Was, wenn für sie noch immer gilt: “Mehr ist mehr?”

Jedes Ding an seinen Ort

“Jedes Ding an seinen Ort”. Heisst es so schön. Doch was, wenn meine Kinder 3125 Dinge besitzen?

Unser missglückter Anfang

Ja, wir machten viel viel falsch, im Nachhinein peinlich. Ein Beitrag dazu, in der Hoffnung, dass andere nicht dieselben Fehler machen.

Kinder zum Mitmachen motivieren

Unser langsamer Weg, wie es schlussendlich doch funktionierte.

Das kaputte Handy

Meinem Sohn (13) fiel das Handy runter. Und jetzt? Neu kaufen, gebraucht kaufen, reparieren oder auf Handy verzichten? Ein Erfahrungsbericht zum Thema: “Dinge reparieren, von denen ich keine Ahnung habe”.

Das “Sparen mit Bio” Experiment

Ist Bio nur für Reiche? Meine Frau ging auf Budget-Beratung Schweiz, nahm das niederste Budget für eine Familie mit zwei Kindern, zog gut 20% ab und kaufte nachhaltig, Bio und verpackungsfrei ein.

Teil 1: Der Honig

Der Bio-Honig kostet pro 500g 15.50 Fr. Vorher war er 13 Fr. Wir entscheiden uns, noch nichts zu kaufen. Zu Hause habe ich die Idee: “Wir kaufen einfach gar keinen Honig mehr!” Das sage ich natürlich nur, weil ich keinen Honig auf dem Brot mag. Aber mein Mann protestiert. “Verzichten geht nicht!”, ist seine Reaktion. Tja, damit wären wir schon mittendrin im Konflikt.

Teil 2: Die ersten zwei Tage

Beim Butter ist der Unterschied zur billigsten Marke für 200g 1.50CHF. Das ist recht viel! Wenn ich also nicht zum Billig-Butter wechseln will, gibts nur eins: Weniger Butter brauchen. Ich muss höllisch aufpassen, dass ich mein Geld richtig einteile und nichts übersehe.

Teil 3: Gemüsemarkt und Unverpackt - der grosse Spar-Test

Ich habe mir eine (gramm)genaue und sehr kurze Liste von dem gemacht, was ich unbedingt brauche: 1kg Rüebli, 500g Kartoffeln, einen Lauch und einen Zuckerhut. Macht 10.50. Der Gemüsehändler wundert sich über die kleinen Mengen. Da wir uns kennen und gerade niemand anders da ist, erzähle ich ihm von meinem Experiment.

Teil 4: Bilanz der ersten Woche

Die erste Woche neigt sich dem Ende zu, alle Einkäufe sind getätigt, morgen ist Sonntag. Bilanz: Budget um 75 Rappen überzogen. Gar nicht so schlecht! Häufig war ich auf einem Blindflug, wenn ich etwas einfach kaufen musste, ohne den Preis und das Gewicht zu wissen. Es hätte gut sein können, dass ich mich völlig verschätzt hätte.

Teil 5: Das erste Scheitern

Heute ist der befürchtete “Worst Case” von letzter Woche eingetroffen: das Wochengeld ist nach Gemüsemarkt und Unverpackt aufgebraucht. Eigentlich hätte mir schon Ende letzter Woche klar sein müssen, dass das auf die Dauer nicht ganz funktionieren kann.

Teil 6: Halbzeit

Heute mit einer Sätzchenrechnung: “Wenn dieser Betrag mehr als die Hälfte ihres normalen Budgets ist, wie viel beträgt dann ihr normales Budget höchstens?”

Teil 7: Das “Was ist wo billiger”-Chaos

Frage: »Haben Grossverteiler auf Bio-Produkten höhere Margen, um ihr Billig-Segment querzufinanzieren?«

Teil 8: Gedanken über (Tee-)Vorräte

Und über den Teeschrank, der immer zum Besten voll ist, obwohl wir eigentlich nur eine einzige Teesorte trinken.

Teil 9: Es ist möglich

Genügsamkeit. Mittlerweile ist das eines meiner Lieblingswörter geworden. Genügsamkeit heisst: Das Gemüse zu kaufen, das Saison hat und es gelassen hinzunehmen, wenn das im Moment bedeutet: Es gibt jede Woche Rüebli, Kartoffeln, Zuckerhut und Lauch. Es gibt doch diesen Satz: “If God gave you a lemon tree, then make some lemonade.”

Nach der positiven Definition von “Christlichem Minimalismus” heute zur “Negativen Definition”: Was meine ich nicht, wenn ich Christlicher Minimalismus sage?

Der Grundgedanke des Minimalismus ist, sich dem ewigen Konsum-Kreislauf zu entziehen. Dieser funktioniert so: Beim Kauf von Neuem wird kurz Glück ausgeschüttet, das aber nicht lange anhält. Um das Glücksgefühl wieder zurückzuholen, kauft man sich das Nächste. Es ist dieses Hamsterrad, das auch die Wirtschaft antreibt.

Jemand hat uns mal gesagt: »würden alle so handeln wie ihr und einfach nichts mehr kaufen, dann würde die Wirtschaft zusammenfallen!« Vermutlich, es gibt von Wirschafts-Experten Hinweise, dass sich die Wirtschaft in einem Ponzi-Schema befindet. Doch da ich davon zu wenig verstehe, lasse ich das mal so stehen.

Zurück zum Thema: Wenn ich mich nun diesem Hamsterrad entziehe, woher hole ich mir das Glück? Denn die Sehnsucht des Glücks lässt sich nicht abstellen. Wer das trotzdem versucht und sich statt des Konsums einfach nichts mehr gönnt, dem ergeht es so:

Wenn der unreine Geist von dem Menschen ausgefahren ist, so durchzieht er wasserlose Gegenden und sucht Ruhe. Und da er sie nicht findet, spricht er: Ich will zurückkehren in mein Haus, aus dem ich weggegangen bin. Und wenn er kommt, findet er es gesäubert und geschmückt. Dann geht er hin und nimmt sieben andere Geister mit sich, die bösartiger sind als er selbst, und sie ziehen ein und wohnen dort, und es wird der letzte Zustand dieses Menschen schlimmer als der erste (Luk 11,24-26)

Ich deute die Stelle so: Wirft man etwas Schlechtes aus dem Leben raus, dann muss man es mit etwas anderem, besseren füllen. Denn falls man dies unterlässt, dann stellt sich unweigerlich Reue ein: »Vorher war es besser!«. Und vermutlich gibt man sich das nicht zu und es kommt Eifersucht auf den Nachbarn auf, weil er das hat, dem man gerade den Rücken gekehrt hat. Und vermutlich gibt man auch diese Eifersucht nicht zu, sondern was passiert ist, dass man über den Nachbarn lästert und sich besser fühlt als er.

Darum bist du nicht zu entschuldigen, o Mensch, wer du auch seist, der du richtest! Denn worin du den anderen richtest, verurteilst du dich selbst; denn du, der du richtest, verübst ja dasselbe! (Röm 2,1)

Wenn jemand über seinen Nachbarn herzieht, der mehr hat und jetzt zu den “Bonzen” gehört, der spricht sein Urteil sich selber, denn er gibt damit zu, dass er eigentlich dasselbe will.

Darum ist es absolut wichtig, dass das Herz nicht mehr am Besitz hängt, sondern an etwas anderem! Nur an was?

Im Buch “Zero Waste Home” beschreibt Bea Johnson, dass sie stattdessen mehr auf Beziehungen setzt. Dass sie den Kindern zu Weihnachten keine Spielsachen schenkt, sondern “gemeinsame Zeit”, einen Ausflug zum Beispiel.

Das ist sicher nicht schlecht. Ich denke aber, das genügt nicht. Zumindest war das bei uns nicht der Grund, wieso wir mit Minimalismus angefangen haben. Unsere Hoffnung war, dass wenn wir weniger besitzen, Gott mehr Platz hat in unserem Leben. Dass wenn der böse Geist zurückkommt, dass er nicht nur das leere, entrümpelte Haus vorfindet, sondern uns, die wir in näherer Beziehung zu Gott stehen.

Unsere Hoffnung war diese:

Wer im Geringsten treu ist, der ist auch im Großen treu; und wer im Geringsten ungerecht ist, der ist auch im Großen ungerecht. Wenn ihr nun mit dem ungerechten Mammon nicht treu wart, wer wird euch das Wahre anvertrauen? (Lk 16,10-11)

Ich verstehe die Stelle so: Wenn wir mit unserem Geld nicht uns selbst dienen, wenn wir aus dem “ich gönne mir, was ich will”-Zyklus aussteigen, dann vertraut uns Gott etwas Grösseres und Herrlicheres an. Ja, es gibt bessere Dinge als Reichtum und Besitz! Doch wir können das Herrlichere erst dann haben, wenn wir dem Besitz abgesagt haben, denn man kann nicht gleichzeitig Gott und dem Mammon dienen. Mit dieser Hoffnung haben wir unsere Minimalismus-Reise begonnen, und wir erfahren von dieser grösseren Herrlichkeit. Das war nicht von Anfang an so, doch mit der Zeit merkten wir, dass in unseren Herzen mehr Platz war, die versuchten wir stets mit Nähe zu Gott auszufüllen. Ich kann zwar noch nicht recht artikulieren, was es ist, was Gott uns neu anvertraut hat, aber es ist ohne Zweifel herrlicher als der Besitz, den wir weggegeben haben. Und glaubt mir, wir wollen niemals zurück!

Nach der positiven Definition von “Christlichem Minimalismus” heute zur “Negativen Definition”: Was meine ich nicht, wenn ich Christlicher Minimalismus sage?

Wenn ich das Wort “Minimalismus” in den Mund nehme, dann war eine der Reaktionen: »Aha, dann habt ihr demfall nicht mehr als 100 Gegenstände zu Hause!?«

Das Bild kommt aus Beiträgen aus Fernsehen und Zeitung. Leute berichten von ihrem Leben mit nur hundert Gegenständen (Anmerkung: Die sind ausschliesslich kinderlos!). Oder von Leuten, die ihre Kleider auf maximal 33 Kleidungsstücke während drei Monaten reduzierten. Oder Menschen, die in Tiny-Houses leben und damit angeben, auf wie wenigen Quadratmetern sie nun leben können. Oder Zero-Waster, die ihren gesamten Abfall vom letzten Jahr zeigen - er hat in einem kleinen Glasbehälter Platz.

Es ist nicht verkehrt, diese Dinge anzustreben. Wir haben versucht, die Hälfte unseres Besitzes wegzugeben. Wir schauen, wie viel Prozent vom Einkommen wir spenden können. Wir versuchten, unseren Abfall auf null zu bringen. Wir haben auch unsere Kleider auf einem Tisch ausgelegt und sie gezählt. Wir haben diese “Challenges” angenommen, obwohl sie zum Anfang nicht realistisch schienen. Es hat uns geholfen, zu überlegen: »was könnten wir tun, um dahin zu kommen?« Und so haben sich Dinge angefangen zu bewegen.

Und doch ist es für uns nie das Ziel, in den Wettlauf von “wer hat weniger?” einzusteigen. Denn es dient nur, das menschliche Geltungsbedürfnis zu befriedigen, sich besser zu fühlen als die anderen, weil man in dieser neuen Disziplin krasser ist, und heiliger.

Ich denke, das Wort “Askese” kommt dieser falschen Gesinnung recht nahe. Und die Bibel warnt davor:

Ihr lasst euch vorschreiben: »Damit darfst du nichts zu tun haben!
Davon darfst du nicht essen!
Das darfst du nicht einmal berühren!«
Dabei geht es hier doch immer nur um Dinge, die sowieso keinen Bestand haben, Dinge, die dazu da sind, dass man sie verbraucht! […]
Zugegeben, es handelt sich um eine Frömmigkeit, die den Anschein besonderer Weisheit hat: dieser selbstgewählte Gottesdienst, diese Demut, diese Schonungslosigkeit gegenüber dem eigenen Körper! Doch das alles ist ohne jeden Wert und dient nur dazu, das menschliche Geltungsbedürfnis zu befriedigen. (Kol 2,21-23)

Das ist eine gefährliche Kiste, weil Minimalismus hat das Zeug, zu einer Ersatzreligion zu werden, wie Veganismus oder Bio oder generell alle Bewegungen, welche einen wahren Kern haben. Aber wenn man sie ad extremis führt und sie zum Lebensziel macht, dann schiesst das völlig am Ziel vorbei.

Wir sind gerettet aus seiner Gnade, nicht aufgrund unserer minimalistischen Lebenseinstellung. Und ja, wir sind aufgerufen zur Heiligung, und dies ist ein Kampf gegen das eigene Fleisch. Und dies wird in der Bibel beschrieben als Wettkampf. Doch der Siegeskranz ist das ewige Leben und nicht Bewunderung meiner Mitmenschen. Unser Lebenswandel soll nicht die Aufmerksamkeit auf uns lenken, sondern auf Gott, für ihn wollen wir Zeugnis sein, unser Licht soll ihm die Ehre geben, nicht uns!

Minimalismus ist eine weltliche Bewegung. Jede Bewegung kommt mit einem philosophischen Unterbau daher. Bei Marie Kondō schwingt der Pantheismus mit; ein Glaube dass Gegenstände eine Seele haben. Bea Johnsons Minimalismus-Ansatz wirkt neutraler, aber auch bei ihr dringt unweigerlich ihre Weltsicht durch.

Für uns ist nie das Ziel, Teil der Minimalismus-Bewegung zu sein, sondern uns geht es darum, einige Praktiken herauszugreifen und in das christliche Weltbild einzufügen. Klingt gefährlich? Vermutlich ist es das auch! Genau darum ist es wichtig, das Thema “von der Bibel her” anzugehen. Der Begriff Minimalismus kommt in der Bibel natürlich nicht vor. Und trotzdem vermittelt die Bibel ein Ideal eines “Christlichen Lifestyles”, den ich mal “Christlicher Minimalismus” nenne und den ich gerne definieren würde. In diesem ersten Beitrag die positive Definition: drei Bilder aus der Bibel.

Der Pilger

In der Bibel kommt das Bild der Pilgerschaft überall vor: In Hebräer 11 sind die Glaubenshelden noch nicht in der Heimat angekommen, sondern…

haben es nur von ferne gesehen und waren davon überzeugt, und haben es willkommen geheißen und bekannt, dass sie Gäste ohne Bürgerrecht und Fremdlinge sind auf Erden (Heb 11,13)

In der Anschrift vom ersten Petrusbrief: “Petrus, Apostel Jesu Christi, an die Fremdlinge in der Zerstreuung”. Oder später im gleichen Brief: “Geliebte, ich ermahne euch als Gäste und Fremdlinge: Enthaltet euch der fleischlichen Begierden, die gegen die Seele streiten”.

Stell dir einen Pilger vor: Seine Pilgerschaft ist nur der Weg zum Ziel. Er hat nur das Nötigste mit dabei, nämlich nur gerade so viel, dass er es ans Ziel schafft.

Unterwegs lässt er sich aber plötzlich nieder, aus Freude über ein lauschiges Plätzchen und baut sich eine Hütte. Eine Stimme in ihm sagt: »Es ist nur für einen Moment. Nur für den Winter. Wenn dann der Frühling kommt, kannst du wieder weiter ziehen.« Das Ziel der Pilgerreise ist ihm noch im Kopf, aber das anfangs klare Bild verschwimmt langsam. Bis er eines Tages von anderen nicht mehr als Pilger wahrgenommen wird, sondern als jemand, der in dieser - mittlerweile sehr wohnlich eingerichteten - Hütte wohnt.

Ist es nicht so? Die Welt ruft zum Verweilen auf. Sie ruft immerzu: »Es ist doch schön hier! Und wer weiss, ob sich das Ziel wirklich lohnt! Vielleicht gibt es gar kein Leben nach dem Tod, und zur Sicherheit kannst du dir hier ein gemütliches Leben machen, und wenn das dann mit dem Himmel nichts war, dann hast du wenigstens das Leben auf der Welt genossen«.

Und so lässt sich der Pilger nieder. Und denkt sich: »Naja, verboten ist es ja nicht!«. Er beginnt, an seinem “Plan B” zu arbeiten: Ein gemütliches Haus. Ein schöner Garten. Einfach eine Umgebung, wo es ihm gut geht. Er fängt an, der Welt zu glauben, die sagt “der Weg ist das Ziel”, genau darum, weil sie nicht mehr an das Ziel glaubt.

Nein, der Weg ist nicht das Ziel! Abgesehen davon, dass dieser Spruch philosophischer Schwachsinn ist, denn ohne Ziel gibt es auch keinen Weg, und daher kann der Weg ohne Ziel gar nicht das Ziel sein.

Das Ziel ist der Himmel. Das Leben hier ist nur eine Pilgerreise. Es ist nicht “the real thing”! Unser Lebensstil soll dem eines Pilgers gleichen. Wenn wir uns hier auf der Erde so einrichten, als wäre es unsere Heimat, dann haben wir das Ziel aus den Augen verloren. Das wird unter anderem in unseren materiellen Gütern sichtbar.

Definition “Christlicher Minimalismus”:

Christlicher Minimalismus ist ein Lebensstil, der einem Pilger gleicht. Das zeigt sich in unserem Besitz, nämlich wie viel wir davon haben und wie wir damit umgehen. Es ist ein Zeugnis für die Welt, wenn wir nicht viel besitzen, denn es wirft die Frage auf: “wenn du nicht auf diese Welt hoffst, worauf dann?”.

Das Zelt

Wenn unser irdisches Zelt abgebrochen wird, haben wir eine Wohnung von Gott, ein nicht von Menschenhand gebautes ewiges Haus in den Himmeln. (2. Kor 5,1)

Stell dir vor: ein Mann muss vorübergehend aus seiner Wohnung ausziehen, weil sie gerade renoviert wird. Einen Monat lang muss er woanders wohnen.

Er entscheidet sich zum Zelten. Seine Freunde fragen ihn, wieso er sich denn so etwas antun würde, denn ein Hotel böte ihm mehr Annehmlichkeiten. Er hat seine Gründe. Darauf gehen wir hier nicht ein, denn Zelten ist natürlich schön und romantisch, aber darum geht es hier jetzt grad nicht. Sondern darum: Beim Zelten muss sich der Mann einschränken: Es gibt kein fliessendes Wasser. Strom fehlt auch. Damit fällt auch die Musik weg, der Film am Abend. Elektrisches Licht gibts auch nicht. Gekocht wird auf dem Gaskocher oder Feuer. Wenn es regnet, dann kann er sich zwischen einem Regenspaziergang und dem Lesen im kleinen Zelt entscheiden.

Stell dir vor, der Mann bliebe länger als der eine Monat. Es wird ein Jahr, zwei Jahre. Er baut sein Zelt aus: Aus dem Zelt wird eine Hütte, eine Wasserleitung wird gezogen, und durch einen Strom-Generator kommt er in Genuss von Licht und Radio-Hören.

Dann kommt jemand vorbei: »Was machst du hier? Weisst du nicht, dass deine Wohnung längst umgebaut ist?«. Der Mann antwortet: »Woher weiss ich, dass meine Wohnung nun fertig ist? Das ist mir zu unsicher, besser, ich richte mich hier ein, dann weiss ich, was ich habe«.

Im Haus meines Vaters sind viele Wohnungen; wenn nicht, so hätte ich es euch gesagt. Ich gehe hin, um euch eine Stätte zu bereiten. (Joh 14,2)

Jesus bereitet dir eine Wohnung im Himmel vor. Wenn das mit dem Himmel nichts wäre, dann hätte er es gesagt. Ehrlich! Dann könntest du dich auf der Erde schön einrichten.

Aber die Wohnung im Himmel ist unendlich schöner und herrlicher und gemütlicher und richtiger als unser Zuhause auf der Erde.

Wenn wir aber das aus den Augen verlieren, wenn wir nicht wirklich glauben, dass Jesus im Himmel für uns eine Stätte bereitet, dann richten wir uns auf der Erde ein schönes Zuhause ein.

Definition “Christlicher Minimalismus”:

Christlicher Minimalismus ist wie Genügsamkeit in einem Zelt mit dem Wissen, dass sein Zuhause im Himmel ist. Er nimmt Entbehrungen in Kauf mit dem Wissen, dass es nicht für immer ist. Er sagt sich “Wo dein Schatz ist, ist auch dein Herz.”. Das heisst: Er vertraut auf eine herrliche Wohnung im Himmel, und daher wird sein Herz himmlisch gesinnt sein.

Der Botschafter

So sind wir nun Botschafter für Christus […] so bitten wir nun stellvertretend für Christus: Lasst euch versöhnen mit Gott! (2.Korinther 5,20)

Zum Schluss: Stell dir einen Botschafter vor. Er hat einen offiziellen Auftrag von seinem Heimatland erhalten und lebt eine Zeit lang in einem fernen Land. Als Botschafter kann er sich nicht vom fremden Volk abgrenzen, ja es ist sogar seine Aufgabe, beim Volk ein und auszugehen, es kennenzulernen: seine Kultur, sein Denken, seine Pläne.

Dann passiert aber Folgendes: Der Botschafter beginnt, sich wohlzufühlen im fernen Land. Nach einer Zeit zieht er es sogar seinem Heimatland vor. Er verliebt sich. Er will heiraten. Sein Auftrag verwandelt sich zum schlechten Gewissen: “Eigentlich sollte ich die Sache meines Heimatlandes vertreten”. Doch was anfangs als Enthusiasmus begann, wandelt sich langsam zur Last.

Irgendwann kann er sein neues Leben nicht mehr mit seinem Auftrag vereinbaren: Er schickt seinem Heimatland die Kündigung, und lebt hinfort ohne Gewissensbisse im fernen Land.

Das dumme ist nur: Sein Heimatland ist das Himmelreich und mit der Kündigung verfällt sein Bürgerrecht. Doch das kümmert ihn nicht, denn eingelullt von der Liebe zum fernen Land sind ihm die Versprechungen des Himmels fern geworden. Wie gut hätte er sich daran getan, diesen Vers zu Herzen zu nehmen:

Richtet euch nicht länger nach ´den Maßstäben` dieser Welt, sondern lernt, in einer neuen Weise zu denken (Röm 12,2)

Definition “Christlicher Minimalismus”:

Der Christliche Minimalismus hat den göttlichen Auftrag vor Augen. Er ist ganz eingenommen von “Gottes Sache”. Er erkennt die Versuchungen der Welt und ringt darum, den Einfluss der Welt aufs Nötigste zu reduzieren: Das zeigt sich auch im Besitz und im Konsum. Auf der anderen Seite merkt er, dass er als “einen von ihnen” gelten muss, denn als Botschafter muss er sich mit der Welt verständigen können. Daher hütet er sich davor, ein “Freak” zu werden.

Fortsetzung folgt!

Dies war der Teil 1 meiner Definition “Christlicher Minimalismus”, im Teil 2 werde ich auf negative Beispiele eingehen: Was ist denn christlicher Minimalismus eben nicht?

Vor einer Woche fiel unserem Sohn (13) sein Handy runter: Es fiel aus einem Meter Höhe auf die Holztreppe, schlitterte ein paar Stufen runter und fiel auf einen Steinboden. Kein spektakulärer Sturz, aber das Display zeigte danach nur noch wenige Pixel an.

Das Handy war erst ein halbes Jahr alt. Für 170CHF hatten wir es gebraucht ersteigert. Die Enttäuschung war riesig. Nachdem mein Sohn sich beruhigt hatte und ich mich auch («wie kann man ein Handy fallen lassen, das ist mir noch nie passiert!») haben wir uns hingesetzt, um zu entscheiden, was wir nun machen.

Meine Grundsätze:

  1. mein Sohn soll Verantwortung für seine Taten tragen. Das heisst ich werde ihm den Ersatz nicht vollumfänglich zahlen
  2. Dinge reparieren, wenn möglich, statt sie zu ersetzen. Dadurch hält man mehr Sorge und entlastet dabei die Umwelt
  3. mein Sohn soll mitentscheiden können, insbesondere, da er dabei mit eigenem Geld bezahlt

Diese Momente sind spannend, weil ich dabei merke, wie sich meine Grundsätze teilweise widersprechen und andererseits weil sich mir hier eine Möglichkeit bietet, meinen Sohn etwas zu lehren.

Zugegeben, ich habe mich auf die Diskussion vorbereitet und im Netz ein paar Optionen rausgesucht. Zudem habe ich ihm eröffnet, dass ich die Hälfte der Kosten übernehmen werde.

Besprochen haben wir dann:

  • kein Handy mehr (für meinen Sohn natürlich keine Option)
  • ein schlechteres Handy, das nur das kann, was er braucht (geht für ihn auch gar nicht)
  • ein “neues” gebrauchtes Handy kaufen (Kostenpunkt: ca 170CHF)
  • das Handy zur Reparatur bringen (kostet ca. 150CHF fast so viel wie ein “neues” gebrauchtes Handy und mit Risiko dass es nach der Reparatur immer noch nicht geht)
  • das Handy selbst reparieren (Kostenpunkt: 80CHF)

Also: “Neues” gebrauchtes Handy kaufen oder selber reparieren. Auf Youtube befand sich glücklicherweise eine gute Anleitung, wie sich der Handy-Screen meines Sohnes reparieren lässt. Nach dem Video sah ich meinen Sohn an: “Denkst du wir schaffen das?”. Er: “Ich denke schon”. Der Deal: Wir teilen uns die Kosten von 80CHF eines neuen Displays.

Uns beiden war allerdings klar, dass die Sache riskant war: Beim Reparieren könnte uns ein Fehler unterlaufen. Ausserdem könnte es sein, dass der Sturz nicht nur der Screen beschädigt hat, sondern auch andere Teile.

Ich schlug ihm vor, eine Versicherung für 5CHF abzuschliessen. Gelingt die Reparatur, so zahlt er 45CHF (5CHF mehr als die Hälfte) für die Reparatur. Gelingt es nicht, zahlt er nur 5CHF. Mein Sohn willigte ein und wir bestellten den Screen.

Oben das alte, kaputte Display. Unten das Neue, nachdem wir schon alle Teile transferiert hatten

Die Reparatur hatte es in sich. Das Handy war geklebt. So mussten wir das Handy zuerst auf unserem Ofenbänkchen erwärmen und dann mithilfe von Rasierklinge und Gitarren-Plektron auftrennen. Weiter befanden sich in unserem Handy ein paar Extrateile, die im Video auf Youtube nicht vorkamen. Nach drei bis vier Stunden Arbeit aber war der neue Screen eingebaut und das Handy funktionierte tatsächlich wieder, inklusive aller Features wie Fingerprint, Kameras, Vibration etc.

Fazit:

  • mein Sohn und ich verbrachten Zeit zusammen (es hat Spass gemacht! Obwohl Dinge reparieren, insbesondere elektronische, nicht gerade zu meinen Stärken gehören)
  • wir lernten dabei, wie ein Handy aufgebaut ist (Akku, Kameras, Display, Motherboard, …)
  • wir lernten, dass man auch elektronische Geräte reparieren kann und bei Defekt nicht alles in den Müll wandern muss

Allerdings, und das will ich fairerweise einfügen, habe ich für die Reparatur unter anderem eine spezielle Elektro-Zange für 28CHF gekauft, die wir dann gar nicht gebraucht haben. Es lief also nicht alles perfekt bei unserem kleinen Projekt.

Schlussendlich war es aber doch ein voller Erfolg. Und das Erlebnis bestätigte meine Erfahrung, dass, wenn man Minimalismus lebt und nicht einfach alles im Supermarkt kauft, sich auf spannende Herausforderungen einlässt. Es gibt so viele spannende Dinge im Leben zu lernen, die wir verpassen würden, wenn wir reflexartig einen Ersatz kaufen, ohne dabei andere Möglichkeiten in Erwägung zu ziehen.

Unser Wasserkocher. 2004-2020

Vor ein paar Wochen gab unser Wasserkocher seinen Geist auf. Ich versuchte ihn zu reparieren, aber keine Chance. Mit seinen 16 Jahren war er deutlich über der mittleren Lebenserwartung eines Wasserkochers gestorben.

Ich muss zugeben, dass wir schon früher überlegt haben, ihn zu ersetzen. Denn man sah ihm die Jahre an, und das Design gefiel uns schon lange nicht mehr. Ich wollte einen neuen. Meine Frau nicht. So blieb er. Bis er nun eben kaputt ging.

Unsere erste Reaktion war: Ersetzen. Klar, was kaputt geht, kauft man neu. Das ist ein Automatismus. Es ist ein unbewusster Kauf-Reflex.

Diesen Reflex hat Dieter Meier (“Yello”-Günder) hier exzellent mit dem Lachsfang verglichen:

Im atlantischen Ozean bis hinunter zu den Küsten Feuerlands jagt der Lachs seine Beute und findet dann nach Jahren zurück zum kleinen Fluss, wo er in einem Bergsee das Licht des Wassers erblickte. Wenn er sich gegen den Strom hochkämpft zum Tümpel seiner Herkunft, nimmt er keine Nahrung mehr auf, weil er für die beschwerliche Reise zu seiner Reproduktion sich im großen Ozean so stark und fett gefressen hat, dass er sich durch keine Beute verführen und ablenken lässt vom Kampf gegen Wasserfälle und Stromschnellen, zum einzigen Ziel seines Daseins, der Erhaltung seiner Art. So ist es denn die große Kunst des Fischers, seine Fliege so geschickt tanzen zu lassen, dass der satte und futterabstinente Fisch einzig aus schierem Fressreflex zuschnappt, wenn ihm die Beute virtuos vors Maul gehalten wird.

Dieter Meiers Behauptung: In der Wirtschaft herrscht Überproduktion, und nun muss die Ware dem Kunden “vors Maul” gehalten werden, damit er zuschnappt, bevor er überlegen kann. Also sei es schon längst nicht mehr so, dass wir Waren kaufen würden, die wir bräuchten (so wie der Lachs nichts mehr zu Essen braucht, sich sogar “vorgenommen” hat, nichts mehr zu essen), sondern solche, welche uns in einem unbedachten Moment angeboten werden und die wir reflexartig kaufen würden.

Das ist nun vielleicht etwas zu schwarz. So gesellschaftskritisch wollte ich in diesem Beitrag gar nicht werden. Trotzdem merke ich bei mir folgendes: Ist der Abstand zwischen “ich will” zum Kauf-Akt zu kurz, dann bleibt das neue Teil häufig als “Clutter” in unserem Haushalt. Lasse ich dem “Wunsch zu kaufen” eine Woche Zeit, dann verflüchtigt er sich oft, und ich habe etwas weniger gekauft.

Aber das ist gar nicht so einfach, denn ein Wasserkocher ist innert Minuten im Internet bestellt. Wir haben uns nie zu den Impuls-Käufern gezählt, aber auch nach mehreren Jahren Minimalismus hätte uns dieser Reflex fast erwischt.

Im Hebräer 13,5 heisst es: “Begnügt euch mit dem, was vorhanden ist”. Das wollten wir glauben. Also besprachen wir die Alternative zum Wasserkocher: Wasser erhitzen in der Pfanne. Geht aber länger. Nervt uns das? Vielleicht! Am Morgen mache ich mir zum Aufwachen einen Schwarztee. Am Abend trinken wir einen Tee auf dem Sofa. Wir würden Morgens und Abends ein paar Minuten warten, bis das Wasser kocht. Wir gaben uns einen Monat Zeit. Danach würden wir uns einen Wasserkocher kaufen, wenn es uns zu sehr nervt.

Was passierte mit meiner Morgenroutine? Früher war es so: Ich fülle das Wasser in den Wasserkocher. Stelle ihn an. Bereite meinen Tee vor. Und dann kocht das Wasser auch schon. Neu ist es so, dass nach der Vorbereitung des Tees und dem Kochen des Wassers eine ganze Minute verstreicht. Ich nutze die Zeit, indem ich eine kurze Dehnübung mache. Kein wirklicher Verlust also.

Fazit nach einem Monat: der Wasserkocher wird nicht gekauft. Mit der Pfanne geht’s zwar langsamer, richtig eingeplant ist es aber kein Problem und es wurde zur Gewohnheit, das Wasser morgens und abends früher ob zu stellen. Und das Positive: Das Entkalken des Wasserkochers entfällt, und auf der Küchenablage steht weniger rum. Die Küche gewinnt an Ästhetik.

Unsere Kinder wollen von Natur aus mehr und mehr. Einerseits weil auch in ihnen die Habsucht steckt. Andererseits leben sie in einer Welt, die ihnen überall und allezeit einflüstert: “mehr ist mehr”! Ihre Schulkollegen trumpfen mit dem neuesten Teil auf. Aber auch unsere Geschenk-Tradition an Geburtstag und Weihnachten suggeriert, dass sie das Recht haben auf mehr und mehr Besitz.

Wir wollen unseren Kindern eine andere Weltanschauung lehren: Die Freude unseres Lebens ist nicht Kaufen und Besitz sondern die Beziehung zu Jesus. Am Ende unseres Lebens nehmen wir nichts mit ausser dieser Beziehung.

Unsere Kinder sollen lernen, den Dingen nicht so viel Wert beizumessen. Dazu gehört, dass sie Dinge weggeben zur Normalität wird. Soviel war uns klar. Aber nach dem verfehlten Versuch (siehe letzter Beitrag) war uns auch klar: Die “Schönheit von weniger Besitz” ist für sie einerseits zu abstrakt und andererseits geht es einen Schritt zu weit. In einem ersten Schritt setzten wir uns zum Ziel, dass ihr Besitz stabil bleiben soll und so nicht mehr endlos anwächst. (Und schon das ist gar nicht so einfach!). Konkret hiess das: Sie sollen ihre Dinge verkaufen und sich fürs Geld etwas Neues kaufen können.

Die erste Gelegenheit ergab sich an einem Flohmarkt. Meine Frau hatte einen Stand mit allerlei Haushaltartikel, die sie nicht mehr brauchte. Unser Sohn witterte eine Gelegenheit, Geld zu verdienen: Flugs sah er sich seinen Playmobil-Vorrat durch und bot einige wertvolle Stücke zum Verkauf an. Am Abend hatte er eine gute Summe zusammen und gab das Geld sofort wieder aus. Doch das Gekaufte bot nicht den erhofften Spass. Und so reute es ihn, dass er seine Playmobil verkaufte. Er trauerte richtiggehend um den Verlust. Wieder ein missglückter Versuch?

Ein kreatives kleines Set, das die Kinder über Ricardo verkauften: «Schwangere Frau mit Hund«

Wir versuchten, nicht wieder Druck aufzubauen weil wir wussten, dass die Initiative von unseren Kindern kommen muss. Es sollte doch möglich sein, ihnen durch Vorleben die Vorzüge vom Minimalismus beizubringen, ohne dass wir sie dazu drängen! Und dieser Weg funktionierte schlussendlich:

Ich verkaufe regelmässig Dinge auf der Second-Hand-Plattform Ricardo. Das ist meinen Kindern nicht entgangen, und so kamen sie auf die Idee, dass sie auch ihre Spielsachen über Ricardo verkaufen können. Da die Plattform eine gute Mobile-App hat, konnten sie selbständig Dinge hochstellen.

Beim “Kaufen” ging es ähnlich: von ihrer Umgebung beeinflusst, mussten es immer neue Dinge sein. Gebraucht kaufen ist “schmutzig” und macht man nicht. Bis sie merkten, dass Gebrauchtes um einiges günstiger ist als Neues. Lieber ein Teil jetzt second-hand kaufen als Warten, bis sie das Geld zusammenhaben! So ergab sich ein natürlicher Zyklus von “um auf Ricardo dies zu kaufen, muss ich zuerst dieses andere verkaufen”.

Nach den ersten Verkaufs-Erfolgen stellte sich eine Euphorie ein und ich kam fast nicht mehr nach, mit ihnen die Dinge zu verpacken und zu verschicken. Sie verkauften plötzlich kiloweise Lego, die Ikea-Kinder-Küche kam auch weg, der alte Egitarren-Verstärker, sie stellten auch originelle Playmobil-Sets zusammen, die es so nicht im Verkauf gibt (siehe Bild). Mit dem Geld kauften sie Neues, Dinge, an denen sie Spass haben und die nicht bloss auf dem Dachboden herumstehen.

Unsere Tochter ging sogar so weit, dass sie für eine Geburtstagsparty ein gebrauchtes Set Playmobil zusammenstellte. Sie verpackte es so, wie wenn es neu wäre: sie steckte die Teile in durchsichtige Plastik-Säckchen und auf die Karton-Packung klebte sie Fotos des Sets. Die Freundin hatte mehr Freude als an einem neuen Geschenk weil sie merkte, dass meine Tochter etwas von ihrem Besitz schenkte. Wir waren stolz: hier kam etwas ins Rollen und auch andere Kinder bekamen davon mit!

Gleichzeitig haben wir immer weiter unseren Haushalt minimiert. Bei den Spielsachen der Kinder haben wir sie immer wieder gefragt, was wir fortgeben können. Anfangs wollten sie nichts fortgeben, schon gar nicht für gratis. Später gaben sie das Einverständnis es auf Ricardo zu verkaufen. Und beim letzten Versuch in den Weihnachtsferien waren sie auf einmal bereit, Dinge, die sich nicht verkaufen liessen, gratis zum mitnehmen an den Strassenrand zu stellen oder an Freunde und Verwandte zu verschenken.

Fazit: durch Vorleben und geduldig abwarten hat Gott im Herzen unserer Kinder gewirkt, so dass sie nun mehr und mehr bereit sind, Dinge wegzugeben.

Nach gut einem Jahr Minimalismus dachten meine Frau und ich, die Kinder (10 und 7 Jahre) wären ebenfalls bereit, Dinge wegzugeben.

Wir fingen mit Playmobil an. Im grössten Zimmer leerten wir alle Playmobil-Teile auf den Boden und erklärten ihnen: “Alles was ihr behalten wollt, legt ihr in diese Kisten”. Neh, sagten sie: “Wir machen es umgekehrt, alles was wegkommt, legen wir in die Kisten!”. Ok, das geht auch.

Nach einer halben Stunde befanden sich drei winzig kleine Playmobil-Teile in der Kiste. Sie hatten schlicht keinen Grund, Playmobil wegzugeben. Wofür auch? Was wir erlebt haben beim Minimieren ist bei ihnen nicht angekommen. Ihnen fehlte die Freude vom Weggeben. Sie sahen nicht ein, dass sie mit Weniger einfacher Ordnung halten können. Dass ihnen zu viel Besitz die Beziehung zu Jesus stört, haben sie auch noch nicht erfahren. Sie starrten stumm die Unmengen Playmobil auf dem Boden an. Ich drängte sie, mehr in die Kisten zu tun. Meine Tochter fing an zu weinen. Dann brachen wir ab.

Unsere Folgerung war: Unsere Kinder verstehen Minimalismus noch nicht. Darum wäre es das Beste, wenn wir ihnen die Entscheidung am Anfang abnehmen. Mit der Zeit werden sie die Vorteile sehen und sie würden dann selbstständig Dinge weggeben.

Wir gingen durch ihre alten Spielsachen durch. Dinge, mit denen sie lange nicht mehr spielten, gaben wir weg, ohne ihnen etwas zu sagen. Aber sie merkten es trotzdem und fragten uns, wieso wir ihre Spielsachen weggeben. Wir mussten eingestehen, dass das nicht recht war. Es waren ihre Spielsachen und ohne ihre Zustimmung können wir ihren Besitz nicht weggeben.

Meine Frau machte mit ihnen einen “Vertrag” mit dem Versprechen, dass wir nicht mehr ohne ihr Einverständnis Spielsachen weggeben würden. Unser erster Versuch war gescheitert. Die Kinder waren weit davon entfernt, die Vorteile vom Weggeben zu verstehen. Zudem schwand das Vertrauen in uns als Eltern. Sie misstrauten uns, dachten, dass wir blind Dinge weggeben und es uns dann am Nötigen im Leben fehlt.

Wieso schreibe ich das auf? Weil wir an diesem Ort einen Fehler begangen haben, den wir anderen Familien gerne ersparen würden. Kinder brauchen Zeit. Minimieren ist sowas von “gegen den Strom”, da braucht es viel Erklärung, Vorzeigen, Geduld und dann auch eine passende Gelegenheit. Und die kam, aber mehr dazu im nächsten Beitrag!

“Jedes Ding an seinen Ort”. Heisst es so schön. Doch was, wenn meine Kinder 3125 Dinge besitzen?

Das Zimmer der Kinder in Ordnung halten sah ich immer als Herausforderung an. Mein Gedankengang war folgender:

  • lasse ich die Kinder aufräumen, dann passiert es nie und ich störe mich an der Unordnung
  • räume ich selber auf, dann lernen sie es nie
  • das Beste ist, sie machen es sich zur Gewohnheit, Ordnung zu halten. “Jedes Ding an seinen Ort” soll ihre Natur werden

So weit so gut. Doch auf unsere Kinderzimmer angewendet hiess das: jeden Abend betraten meine Kinder und ich das Zimmer, es starrte uns ein Chaos an und ich peitschte meine Kinder dazu, wieder alles in Ordnung zu bringen. Es gab jeden Abend Streit. “Ordnung” wurde zum Unwort meiner Kinder. Es dämmerte mir: Auf diesen Weg lernen sie nie, Ordnung zu lieben.

Das Problem: Das tägliche Unternehmen “Ordnung herstellen” war zu gross. Die Freude über die Ordnung war stets kleiner als die Mühe die Ordnung herzustellen. Jeden Abend verbrachten wir eine halbe Stunde beim Aufräumen.

Uns dämmerte: Die Kinder haben zu viele Dinge! Diese Erkenntnis war einer der Haupt-Auslöser um mit Minimalismus anzufangen (neben dem, dass wir merkten, dass Besitz das Herz gefangen nimmt).

Wir fingen noch nicht damit an, Dinge unserer Kinder wegzugeben (darauf werde ich später eingehen), unser erster Schritt war, dass wir mehr als die Hälfte ihrer Spielsachen auf den Dachboden verschoben. So entfiel das tägliche Aufräumen am Abend und reduzierte sich auf ein Aufräumen pro Woche.

Dann lehrten wir sie die Minimalismus-Regel “one in, one out”: Holst Du etwas vom Dachboden, muss etwas auf den Dachboden zurück. Playmobil-Kisten rein, Lego-Kisten raus. Somit blieb die Anzahl Dinge in ihrem Zimmer stabil.

Ehrliches Fazit: durch diese sehr einfache Massnahme verbringen wir viel weniger Zeit beim Aufräumen der Kinderzimmer. Die Kinder haben es ohne Streit akzeptiert. Ehrlich gesagt wurde Ordnung halten noch nicht zu ihrer Natur; ich als Vater habe noch immer ein höheres Ordnungsbedürfnis als sie und räume ab und zu ihr Zimmer alleine auf. Aber ab und zu helfen sie dabei. Auf jeden Fall wurde es für alle besser, weil wir nun alle weniger Zeit beim Aufräumen verbringen.

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