Purpose Driven Life(7): Neid

Eigentlich wollte ich mit dem letzten Beitrag die Reihe über “Purpose Driven Life” abschliessen. Doch dann las ich Tag 41 über den Neid und dachte: Das ist wichtig, lass mich dies noch anhängen (und auch ein bisschen, weil es dann mit der Zahl sieben aufhört).

Die Zehn Gebote warnen vor Neid. Das fiel mir schon ein paarmal auf und wunderte mich, wieso wir Neid als etwas Normales abtun. “Es tun es ja eh alle”. Vielleicht. Aber wenn Gott das in die Zehn Gebote nimmt, dann muss da was dran sein…

Dies ist Teil 7 der Reihe über Rick Warrens Buch “The Purpose Driven Life”.
Hier gehts zur Rezension des Buches.
Heute aus dem Tag 41: “The Envy Trap”

Input Rick Warren:

Neid ist eine Falle. In der heutigen Welt, wo wir auf den sozialen Medien sehen, wie jeder andere lebt, ist Neid vielleicht der häufigste Grund, warum Menschen Gottes einzigartigen Plan für ihr Leben verpassen.

Neid ist eine Form von geistlicher Rebellion, die auf Unwissenheit und Arroganz beruht. Er geht davon aus, dass ich einen besseren Plan für mein Leben habe als mein Schöpfer! Wirklich? Die Bibel erinnert uns daran, wie anmassend dieser Gedanke ist:

Ja, o Mensch, wer bist denn du, dass du mit Gott rechten willst? Spricht auch das Gebilde zu dem, der es geformt hat: Warum hast du mich so gemacht? (Röm 9,20)

Neid ist eine so zerstörerische Haltung, dass Gott sie in den Zehn Geboten geächtet hat. Das letzte Gebot lautet: “Du sollst nicht begehren!” Begehren ist ein anderes Wort für Neid. Gott verbietet uns, zu beneiden, was andere haben, wie sie aussehen, was sie leisten und wer sie sind, weil er weiss, welchen Schaden Neid anrichtet.

Neid zerstreut deine Aufmerksamkeit. Du kannst dich nicht voll darauf konzentrieren, das zu werden, was Gott von dir will, und gleichzeitig andere beneiden. Jesus sagte: »Wer die Hand an den Pflug legt und dann zurückschaut, ist nicht brauchbar für das Reich Gottes.« (Lk 9,62). Wenn du immer damit beschäftigt bist, zu beobachten, was andere tun, oder dir wünschst, das zu haben, was sie haben, wirst du Gottes Plan für dein eigenes Leben verpassen.

Salomo bemerkte, dass Neid der Grund ist, wieso Leute so viel arbeiten:

Und ich sah, dass alle Mühe und alles geschickte Tun Neid des einen auf den anderen ist. Auch das ist nichtig und ein Greifen nach Wind. (Pred 4,4)

Und das Resultat?

All seine Mühe hat kein Ende. Auch kann sein Auge nicht genug Reichtum sehen. Und für wen mühe ich mich ab und versage mir jeden Genuss? Auch das ist nichtig und eine leidige Mühe. (Pred 4,8)

Neid führt dich zu anderen Sünden. Neid ist eine der sogenannten “Sieben Todsünden”. Das ist eine sündige Wurzel, aus denen viele andere Sünden wachsen. Die Bibel sagt: “Wo Neid und Selbstsucht ist, da ist Unordnung und jede böse Tat.” (Jak 3,16). Beachte, dass da zuerst Unordnung steht. Sobald der Neid seinen Kopf erhebt, beschwört er Konkurrenz, Konflikt und Verwirrung. Jedes Mal, wenn eine Freundschaft “aus der Balance” fällt, solltest du prüfen, ob nicht Neid die Ursache sein könnte.

Jakobus 3:16 sagt auch, dass Neid eine Quelle für “jede böse Tat” ist. Kann Neid eine Person zum Lügen bringen? Ja. Kann er jemanden zum Stehlen verleiten? Ja. Zu morden? Ja, natürlich. Morde, die durch Neid motiviert sind, machen täglich Schlagzeilen, und die Bibel ist voll von Beispielen für Verbrechen, die auf Neid basieren: Kain tötete seinen Bruder Abel aus Neid. Josephs Brüder verkauften ihn aus Neid in die Sklaverei. Saul versuchte mehrmals, David, der plötzlich beliebter war als Saul, aus Neid zu töten. Die Bibel sagt deutlich, dass die religiöse Elite Jesus töten liessen, weil sie ihn zutiefst beneideten!

Neid infiziert alles in dir und wirkt sich auf alles um dich herum aus. Wie kannst du also den Neid aus deinem Leben tilgen? Hier ein paar Ratschläge.

1. Vergleiche dich nicht mit anderen

Denn wir wagen es nicht, uns denen zuzurechnen oder gleichzustellen, die sich selbst empfehlen; sie aber sind unverständig, indem sie sich an sich selbst messen und sich mit sich selbst vergleichen. (2. Kor 10,12)

Warum ist es töricht, dich mit anderen zu vergleichen? Weil du unvergleichlich bist! So wie jeder andere auch. Gott hat jeden von uns “einmalig” geschaffen. Ausserdem führt das Vergleichen zu einer von zwei negativen Reaktionen: Stolz oder Neid. Du kannst immer jemanden finden, von dem du denkst, dass du besser bist als er, und du wirst stolz sein. Auf der anderen Seite wirst du immer Menschen finden, von denen du denkst, dass es ihnen besser geht als dir, und du wirst neidisch und entmutigt werden. Was zählt, ist nicht, wer besser dran ist, sondern ob du das tust, wozu Gott dich geschaffen hat.

Sage dir einfach: “Diesen Weg werde ich nicht einschlagen”, und denke an etwas anderes.

2. Freue dich mit den anderen

Freue dich mit solchen, denen es gut geht! Die gerade erfolgreich sind! Die Bibel sagt uns, dass wir glücklich sein sollen, wenn Gott die Menschen um uns herum segnet. “Freut euch mit den Fröhlichen und weint mit den Weinenden!” (Röm 12,15)

Wie gehst du mit Beförderungen von Arbeitskollegen um? Wenn du Single bist, wie gehst du mit den Hochzeiten und Babypartys von Freunden um? Was ist deine erste Reaktion auf die Nachricht, dass jemand, den du kennst, ein unerwartetes Glück trifft? Wann hast du Gott das letzte Mal dafür gedankt, was er für jemand anderen getan hat?

Wenn du dich dabei ertappst, dass du anfängst, jemand anderen zu beneiden, wenn du anfängst zu wünschen, du hättest ihren Job oder ihr Talent oder ihren Freund oder ihre Kinder oder was auch immer, erinnere dich daran, dass Gott dir einige einzigartige Gaben gegeben hat, die sie nicht haben, und ausserdem hast du keine Kenntnis von all den Nachteilen, welche die andere Person hat, weil sie so ist, wie sie ist.

3. Habe Gottvertrauen

Vertraue Gott, wenn das Leben ungerecht erscheint. Eines der Zeichen, dass Neid in mein Herz eingedrungen ist, ist, wenn ich anfange zu fühlen: “Es ist nicht fair! Es ist nicht fair, dass ich nicht das habe, was sie haben!” Jedes Mal, wenn wir Gott der Unfairness beschuldigen, zweifeln wir eigentlich an seiner Güte.

In Matthäus 20 erzählt Jesus, dass ein Besitzer eines Weinbergs mehrere Leute angeheuert hat, zu verschiedenen Zeiten. Am Ende des Tages zahlte er allen wider Erwarten gleich viel. Offensichtlich störte das die letzten Arbeiter nicht, aber die Männer, die den ganzen Tag gearbeitet hatten, beschwerten sich lautstark, dass der Gutsbesitzer ungerecht sei. Sie sagten: “Diese letzten Arbeiter haben nur eine einzige Stunde gearbeitet, und du hast sie einfach mit uns gleichgestellt, die den ganzen Tag unter der sengenden Sonne geschuftet haben!”

Ich liebe die Direktheit des Gutsbesitzers: “Nimm dein Geld und geh!” (Mt 20,14). In anderen Worten: “Hör auf, anderen meine Gnade übel zu nehmen, sei dankbar für das, was du hast, und fahre jetzt mit deinem Leben fort!” Dieser Ratschlag wird dich davor bewahren, in die Neidfalle zu tappen und von dem Weg, den Gott für dich vorgesehen hat, abzukommen.

Philipps Gedanken dazu:

Jedes Mal, wenn ich das Beispiel mit den Arbeitern im Weinberg lese, denke ich: Ich kann zwar dem Beispiel logisch folgen. Ich verstehe, dass hier gerade das Konzept der Gnade erklärt wird, dass sie eben nicht Ursache -> Wirkung basiert ist. Aber meine Emotionen können nicht folgen. Sie schreien beständig: “Unfair! Unfair!”. Daran merke ich, wie weit weg ich noch davon entfernt bin, Gottes Gnade zu verstehen - nicht bloss intellektuell, sondern von Herzen.

Neid ist auch in meinem Leben ein dauernder Begleiter. Der schlimmste Ort: Social Media. Es scheint geradezu den Neid anzustacheln. Ja, manchmal denke ich mir, dass Social Media genau deshalb so mächtig wurde, weil es durch den unbändigen Neid der Menschheit genährt wird. Und doch will ich Twitter und Facebook nicht verlassen. Stattdessen habe ich mir nach dem Lesen von Rick Warrens Beitrag vorgenommen, mich am Glück der anderen zu freuen und mich zu fragen, was meine Aufgabe ist, wodurch ich dienen kann. Denn in der Gemeinde gibt es viele Glieder, die einen scheinen ehrbarer, aber alle sind notwendig.

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