Lesenswichtig 28.2.2021: Wir sind vielleicht nicht sehr gross, aber wir sind sehr klein / Über Beweise / Unser christlicher Auftrag hört auf den Sozialen Medien nicht auf / Bewahre deine Seele mit allem Fleiss

Teil 6 von “Lesenswichtig”, einer Besten-Liste von christlichen Artikeln, die ich diese Woche gelesen habe.

Heute schon wieder eine english-only Ausgabe. Dafür habe ich wieder einige Zitate auf Deutsch übersetzt.

Wir sind vielleicht nicht sehr gross, aber wir sind sehr klein!

Ein Pastor erzählt von seinen Erfahrungen in Gemeinden, welche nie wirklich gross wurden. Von Kritik, die er von anderen hörte, und die er auch an sich selber stellte, weil jeder den Anspruch hat, dass Gemeinden wachsen sollen…

In der wunderbaren Serie von fiktiven Geschichten mit dem Titel “The Vinyl Café”, hören wir Geschichten von Dave, dem Besitzer des kleinsten Plattenladens der Welt. Das Motto von Daves Laden, The Vinyl Café lautet: “Wir sind vielleicht nicht gross, aber wir sind klein”.

In meinem Leben als Pastor war die meiste Zeit das Motto des Vinyl-Cafés mein Eigenes gewesen. Und ja, dies wird als ein Zugeständnis verstanden werden, als eine Feststellung des Versagens.

Im Laufe der Jahre wurde mir gesagt: Der Grund, wieso die Gemeinden, die ich als Pastor leitete, nie zu etwas Grossem wuchsen, wäre bei mir zu suchen: Meine Persönlichkeit. Ich sei eben nicht zum Pastorendienst berufen, meine calvinistische Theologie, die Art der Einladung an das Evangelium zu glauben, dass ich keine Leitungsfähigkeiten hatte, dass ich zu viel Zeit damit verbrachte, zu wenigen Menschen zu viel geistliches Fleisch zu geben, und zweifellos noch andere Dinge, die Gott mich gnädigerweise hat vergessen lassen. Die Kritik entspringt dem Glauben, dass grosses Wachstum das ist, was gut ist. Grosses Wachstum ist das, was Gott immer will, und das Fehlen davon kann auf Leiterschaft zurückgeführt werden.

Zum Artikel: Small Churches

Über Beweise

Andrée Seu Peterson hat einen kurzen spannenden Artikel geschrieben über Beweise:

Ich habe über Beweise nachgedacht. Früher wussten wir, was Beweise sind. Unsere einzige Frage war, ob derjenige, der den Fall vortrug, genügend davon besass. Wir würden es erkennen, wenn wir es sehen würden. Wir würden in der Lage sein, “schuldig” oder “nicht schuldig” zu sagen.

Ich gehe immer gerne zurück zur Bibel. Da gibt es die Zeit in der Geschichte Israels, als fast ein Bürgerkrieg ausbrach. Eine Gruppe von Stämmen glaubte, Beweise dafür zu haben, dass eine andere Gruppe von Stämmen vom wahren Gott abtrünnig geworden war.
Was ist passiert? Mose hatte den Stämmen Ruben, Gad und dem halben Stamm Manasse erlaubt, sich Teile auf der Ostseite des Jordans auszusuchen, und so zogen sie los und verabschiedeten sich von den anderen 9½ Stämmen westlich des Flusses.
Aber kurz vor dem Überqueren des Flosses bauten die 2½ Stämme einen Altar. Das sprach sich bei den anderen herum. Es sah schlecht aus für die zweieinhalb Stämme. Sie stürzten sich in die Kriegsvorbereitungen (Josua 22:12). Ein Trupp von Vertretern konfrontierte die östlichen Brüder wegen ihres “Verrats”. Die fassungslosen Ossies erklärten, dass ihr Steinhaufen nicht das bedeutete, was die 10 Stämme dachten. Es ging um ein Zeugnis, nicht um eine konkurrierende Religion. Alles endete gut.
Wenn du vermutet hast, die Moral von der Geschichte ist, dass wir uns um unsere eigenen Angelegenheiten kümmern und Gerüchten über Verfall nicht nachgehen sollten, hast du falsch geraten. Die Heilige Schrift hält viel von guten Ermittlungen: “Wenn du hörst von einer deiner Städte, die dir der HERR, dein Gott, gibt, darin zu wohnen, dass man sagt: ‘Es sind ruchlose Leute aufgetreten aus deiner Mitte und haben die Bürger ihrer Stadt verführt und gesagt: Lasst uns hingehen und andern Göttern dienen, die ihr nicht kennt’, so sollst du gründlich suchen, forschen und fragen.” (5. Mose 13,13-15)

Zum Artikel: Evidence

Unser christlicher Auftrag hört auf den sozialen Medien nicht auf

Unser Auftrag, ein Licht zu sein, hört bei Social Media nicht auf. Randy Alcorn hat einen sehr nötigen Appell geschrieben:

Nichtchristen befürchten, sie würden unglücklich, wenn sie Christ werden. Das hat triftige Gründe: Sie kennen - wie viele von uns Gläubigen auch - bekennende Christen, die alles daran setzen, Not zu fördern, und nicht Freude.
Ich habe gesehen, wie bibelgläubige, christuszentrierte Menschen Gedanken auf einem Blog oder in den sozialen Medien gepostet haben, nur um dann eine Reihe von überkritischen Antworten von Leuten zu erhalten, die Bibelverse wie Spitzhacken schwingen und den kleinsten Hinweis auf einen verdächtigen Standpunkt sofort verurteilen.
Andere schliessen sich schnell an und bald scheint es, dass sich niemand die Mühe gemacht hat, zu lesen, was der Blogger tatsächlich gesagt hat. Die Antwortenden nehmen das Schlimmste an, praktizieren nicht “im Zweifel für den Angeklagten” und verwickeln sich in einen Rufmord aus der Schrotflinte. Wenn ich ein Ungläubiger wäre und solche Antworten lesen würde, würde ich mich sicherlich nicht zum christlichen Glauben hingezogen fühlen. Ich frage mich, warum diejenigen, die ein solches Verhalten an den Tag legen, nicht sofort erkennen, dass das, was sie tun, dem Glauben, zu dem sie sich bekennen, und der Bibel, der sie glauben, völlig widerspricht. Wie kommt es, dass ständige Verachtung, Misstrauen, Unfreundlichkeit und Feindseligkeit als geistliche Überlegenheit angesehen werden? Vielleicht hat man sich die Botschaft, dass Christen nicht glücklich sein sollen, wirklich zu Herzen genommen! Daher gibt es das Griesgram-Christentum im Überfluss.

Er führt danach ein paar Ratschläge von John Piper auf, wie man sich auf den Sozialen Median so verhalten kann, dass es für Nichtchristen tatsächlich ein Licht ist und kein Hindernis:

Frage: Hat mein Social-Media-Kommentar zum Ziel, die Person, mit der oder über die ich spreche, zu helfen, Gott besser kennenzulernen, Gott mehr zu vertrauen, Menschen besser zu lieben, in weniger Sünde und mehr Heiligkeit zu wandeln?

Sei langsam im Zorn, langsam im Reden, denn es ist sehr, sehr, sehr (ich sage drei und höre dort auf: sehr, sehr, sehr) wahrscheinlich, dass dein Zorn nicht gerecht ist, und meiner auch nicht, und er wird nicht das Gute hervorbringen, von dem du denkst, dass er es könnte.

Hier zum Artikel: Six Considerations Before You Share on Social Media

Bewahre deine Seele mit allem Fleiss

Zum Schluss ganz traditionell ein Artikel von Kristin. Auch sie hat eine Reaktion zu den Enthüllungen um Ravi Zacharias geschrieben, aber auf ihre ganz eigentümliche Art:

In ein paar Tagen wird mein Lieblingsmädchen siebzehn.

Ich lehnte mich an den Zaun, als sie neulich in der kalten Winterluft ohne Sattel ritt, den Rücken kerzengerade, goldenes Haar, das unter ihrem Reithelm hervorlugte. Ihre Stimme war tief und sanft, als sie mit dem Pferd sprach und seinen Hals tätschelte, während es gehorsam trabte. Es war wunderschön; ein klares Bild, das ich mir immer wieder ins Gedächtnis rufen werde. Sie ist stark und schön.

Ich sehne mich danach, sie vor allem zu schützen: Schmerz, Verrat, Verlust. Aber in ihrem kurzen Leben hat sie solche Dinge schon gesehen, trotz meiner schäferhundartigen Schutzmassnahmen. Ich kann sie nicht verborgen halten von der dunklen Seite des Lebens. Kürzlich wurde ein sehr vertrauenswürdiger Lehrer, der mit der Glaubensgeschichte unserer Familie verwoben war, entlarvt, weil er ein Doppelleben führte. Die anfängliche Abwehr meiner Tochter zu sehen, gefolgt von einem resignierten: Man kann niemandem trauen, hat mein Herz in kleine Stücke zerschlagen. Ich kenne dieses Gefühl gut; es wird noch eine Zeit lang eine harte Schlitterpartie werden. In den Stürmen sind wir gezwungen, neue Wege zu gehen. Es tut mir so leid, mein süsses Mädchen.

Zum Artikel: Keep Your Soul Diligently

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