Guten Morgen!
Ich schreibe diese Zeilen bei Stromausfall. Ich weiss nicht, ob es nur unsere Strasse erwischt hat, das Dorf oder sogar Teile des Kantons.
Was ich aber weiss, ist dass ich selten so viel Freude am Sonnenaufgang hatte wie heute!
Hier Teil 4 von “Lesenswichtig”: Eine Besten-Liste von christlichen Artikeln, die ich diese Woche gelesen habe.
Artikel 1: Not a Fan! Wider den Personenkult
Darf ich, wenn ich einen Artikel “Wider den Personenkult” empfehle, positiv über den Autor schreiben?
Sergej Pauli lese ich immer gerne. Er rezensiert (sehr!) oft auf “Nimm und Lies“ christliche Bücher. Mit reformatorischem Hintergrund liest er gerne auch nicht-reformatorische Bücher und erweitert so seinen Horizont, wie auch die seiner Leser.
Diese Woche schrieb er über den Skandal um Ravi Zacharias. Wie kommt es dazu, dass er ein Doppelleben führte? Sergej führt es auf Personenkult zurück. Dieser kann aber nur leben, wenn wir ihn nähren. Das heisst er wird auch von uns genährt…
Manchmal frage ich mich, ob gerade die Abwesenheit eines formellen Papsttums uns Evangelikale derart anfällig für den Personenkult macht? Bevor ich hier überhaupt wage, auf jemand anderen mit dem Finger zu zeigen, wird mir mein götzendienerisches Herz auf beschämende Weise bewusst.
Zum Artikel: Not a Fan! Wider den Personenkult
Artikel 2: Meine Real Life Story (und die Sache mit Gott)
Buch-Rezension: Philipp Mickenbecker ist 23 Jahre alt; mit seinem Bruder Johannes und Freunden betreibt er einen YouTube Kanal mit Millionenreichweite (The Real Life Guys). Auf ihrem Kanal bauen sie ein U‑Boot, bringen eine Badewanne zum Fliegen, oder konstruieren eine Achterbahn in einem Baumarkt. Philipp bekam Mitte 2020 seine dritte Krebsdiagnose. Kurz davor veröffentlichte er seine persönliche Real Life Story.
Was mich getriggert hat: Einerseits war da sicher seine Bekehrung zum Christentum, dann aber seine kritische Einstellung zur Schule und seie Neugier, die Welt zu entdecken:
Philipp wuchs in einem christlichen Elternhaus auf und wurde anfangs zu Hause unterrichtet. Doch ab der vierten Klasse mussten er und seine Geschwister (neben seinem Zwillingsbruder Johannes hatte er noch eine Schwester) an eine offizielle Schule wechseln, weil Homeschooling in Deutschland nicht erlaubt ist. Zuhause lernten sie aus Interesse. An der neuen Schule wurde dieses Prinzip umgekehrt: die Lehrer verordneten den Lernstoff. Die Schule wurde, wie er schreibt, für sie zum Gefängnis. Aus Langeweile gestalteten sie sich den Schulalltag selbst spannender, und begannen mit Experimenten und Streichen. So hackten sie sich beispielsweise in das gesamte IT-Netz der Schule.
Beim »IT-Netz hacken« war ich an meine eigene Schulzeit erinnert (wo ein Kollege und ich selbst das IT-Netzwerk hackten), ich höre mir gerade das Hörbuch an.
Zum Artikel: Meine Real Life Story (und die Sache mit Gott)
Artikel 3: My blue tassel (Englisch)
Ganz traditionell ist der letzte Artikel von Kristin. Die Geschichte wie sie als Paar bescheiden begonnen hatten und dann die Familie wuchs. Hervorragend geschrieben wie immer:
Despite our apartment being so little, it was our first home and I loved it. We had been given hand-me-down-furniture, mismatched, but we were grateful. Our dining room table sat perched, wobbly at the far end of the living room in a marginal attempt to divide the living area from the kitchen. Placemats could not conceal all of the scratches and dents, but I shined it as best as I could. Even our sofa looked tired, a poor match for the newness of our marriage. I attempted to scrub out a few small stains, to no avail. The only brand new furniture we purchased following our wedding was a queen mattress and box spring, sans headboard.
Zum Artikel My blue tassel