Sparen mit Bio. Teil 8: Gedanken über (Tee-)Vorräte

Sonntag, Ende der 3. Woche. Bilanz: +0.45 Fr.

Yes! Die erste positive Bilanz…

Das Fleischmenü dieses Wochenende: eine Eigenkreation von Pasta Fagioli. Sprich: Ein Eintopf aus Borlotti-Bohnen, (diesmal Rinds-) Voressen, Rüebli, Sellerie und kleiner Pasta. Voressen vom Öko-Rind ist zwar doppelt so teuer wie z.B. Leberwurst (3.50 pro 100g), dafür kann ich bei einem Eintopf einen kleinen Trick anwenden: Wenig einkaufen (nur 300g für uns 4 Personen) und kleine Würfel schneiden. So findet jeder ein paar Würfel im Teller und ist zufrieden… Somit hat dieses teurere Fleisch im Endeffekt weniger gekostet als die Billigeren von letzter und vorletzter Woche (10.50).

Die 50 Franken mehr dieser Woche habe ich voll und ganz gebraucht. So konnte ich auch einiges wieder “auffüllen”, das ich in den letzten zwei Wochen ausgehen lassen habe. Anderes habe ich dagegen immer noch nicht nachgekauft. Dazu gehören z.B. Rotwein und Weisswein zum Kochen. Beides kann man relativ gut weglassen.

In einer Woche werde ich dann Bilanz ziehen und schauen, welche der Änderungen ich längerfristig beibehalte und was ich wieder einführen werde. Schliesslich handelt es sich ja um ein Experiment, bei dem ich an die Grenzen gehe und ausprobiere, was möglich ist. Das Gute daran ist, dass ich so auf neue Ideen komme und ein wenig aus dem ewigen Trott herauskomme.

Diese Woche habe ich meine Vorräte geräumt (und die Schränke geputzt). Abgelaufenes war nicht dabei. Aber ich entdeckte ein kleines Glas wilden Pfeffer, den ich vor einem Jahr zu Weihnachten bekommen hatte. Besser brauchen als fortwerfen. Und so ist der Pfeffer jetzt in meiner Pfeffermühle gelandet. Mein Sohn hat zwar reklamiert, die Tomatensauce schmecke nicht so wie immer. Das stimmt, der wilde Pfeffer hat einen anderen Geschmack als der normale. Hoffentlich gewöhnt er sich daran…

Etwas anderes, was ich entdeckt habe, sind zwei kleine Gläser mit Schweineschmalz, den ich letzten Sommer von Knochen für eine Fleischbrühe gewonnen habe. Das wäre doch eine prima Alternative zu Öl und ich könnte wiederum sparen. Aber ob der noch essbar ist? Riechen tat er normal. Trotzdem googelte ich die Haltbarkeit von Schweineschmalz, um sicherzugehen. Schliesslich will ich keine Lebensmittelvergiftung riskieren. Beruhigt brauchte ich ihn dann gestern, um das Voressen anzubraten. Es geht uns allen noch gut…

Apropos Vorräte: Gerade anfangs Monat ging unser Pfefferminztee (aus dem Garten) aus, von dem wir jeden Abend eine Tasse tranken. Letztes Jahr hatte ich dann einfach Pfefferminztee vom Unverpackt gekauft. Aber der ist ziemlich teuer (v.a. im Vergleich zum Gratistee aus dem Garten), und ehrlich gesagt schmeckt er nicht halb so gut. Ich schaute in unserem Tee-Regal nach: Was gab es da noch?

Dazu muss ich sagen, dass unser Teesortiment im Zuge des Minimierens drastisch abgenommen hat. Früher hatten wir verschiedene Kategorien von Tees: Die Trendig-Gesunden (mehrere Sorten Yogi-Tee), die Normalen (Pfefferminze, Hagebutte, Kamille), die Medizinaltees (Hustentee, Beruhigungstee, Fencheltee, Blasen-Nierentee, …), die Selbstgesuchten (Holunderblüten, Ringelblumen, Malve, Königskerze), dazu Schwarztee, Grüntee und Rooibostee (den mag ich zwar nicht, aber vielleicht kommt ja jemand auf Besuch, der ihn mag?) und einige Spezialitäten wie einen Tee-Adventskalender vom Bioladen und diese Grüntee-Kugeln, die sich im Wasser wie eine Blume öffnen (natürlich ein Geschenk…).

Jedes Jahr ging ich die Tees einmal durch und hielt nach Abgelaufenem Ausschau. Aber da man Tee gut über das Datum hinaus behalten kann, behielt ich auch die Abgelaufenen. So passierte es, dass ich die beliebten (z.B. den Schoko-Yogitee) ständig nachkaufte, die weniger beliebten aber hinten im Regal älter und älter wurden, bis ich sie dann nach fünf Jahren doch wegwarf. Das Regal war immer zum Bersten voll.

Jetzt ist der einzige Tee, den wir regelmässig kaufen, Schwarztee aus dem Unverpackt-Laden. Ohne den kommt mein Mann nicht aus. Dazu haben wir v.a. selbstgedörrte Tees, und zwar nur solche, die wir regelmässig trinken, wie Pfefferminztee (wenn er nicht gerade ausgegangen ist), Kamille (als Husten-, Schnupfen- und Fiebertee), Fencheltee (dito), Holunderblüten und Lavendel. Aber selbst da haben wir gemerkt, dass der eine Tee immer getrunken wird (Pfefferminze) und die anderen liegen gelassen werden (Holunderblüten und Lavendel). Bis der Sparmonat kommt und uns zwingt, auch das weniger Beliebte zu brauchen… Also wechselten wir auf Holunderblüten (mein Mann) bzw. Lavendeltee (ich; mein Mann findet, das schmeckt wie ein Badezusatz…). Wir versuchten, uns einfach mit dem zu begnügen, was da ist, und erst wieder etwas zu kaufen, wenn es nötig ist. Wir haben uns ganz gut daran gewöhnt. Und der Frühling kommt ja bald, und damit auch der frische Pfefferminz- und Zitronenmelissentee!

Gestern gab es die erste Salatsauce mit Rapsöl statt Olivenöl. Ich beobachtete meine Tochter, als sie den ersten Bissen in den Mund steckte. Ich erwartete ein “Iiih Mami, was hast du mit der Salatsauce gemacht?” Aber stattdessen sagte sie: “Das ist die beste Salatsauce, die du je gemacht hast! Kannst du die immer so machen?” Tja, Überraschungen gibt es… Auch der Rest der Familie äusserte sich lobend. Es gibt nur ein Problem: Ich selber mag das Rapsöl nicht!

Also, auf in die letzte Woche!

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