Ich wünschte mir, es gäbe mehr christliche Blogs.
Ich wünschte mir, jeder Christ, der zu Hause eine Tastatur hat, würde anfangen zu bloggen.
Vielleicht hat es dich auch schon gejuckt.
Lass dich mit diesem Beitrag zum Bloggen ermutigen.
Mit der Annahme, dass du dazu Lust hast, dich aber etwas davon abhält, lass mich das Thema von der anderen Seite angehen:
Warum solltest du nicht bloggen?
Grund 1: Ich habe nichts zu sagen
Das war für mich immer Grund Nummer eins: Was in aller Welt würde ich überhaupt schreiben? Mein Blog wäre nach dem dritten Beitrag fertig. Ein sehr kurzer Blog.
Meine Überzeugung: Wandelst du mit Gott, dann wirkt Gott in deinem Leben. Dabei wird er nicht nur dein Leben umgestalten, sondern will auch, dass du ein Licht wirst für andere. Stell dein Licht nicht unter den Scheffel (Anm: Das sollte in Neudeutsch besser Topf heissen).
Bevor ich vor einem Monat angefangen habe, täglich zu bloggen, habe ich mir eine Liste gemacht von möglichen Blog-Beiträgen. Die war anfangs kurz, aber nach ein paar Tagen wurde die Liste länger, bis ich irgendwann bei mehr als dreissig Artikeln war. »Das reicht für einen Monat«, dachte ich, »lass mich mal anfangen. Vermutlich wächst durchs Schreiben die Liste noch weiter an«. Und so war es. Nach einem Monat habe ich immer noch eine Liste von etwa dreissig Beiträgen, die ich noch gerne schreiben würde.
Grund 2: Niemand wird meinen Blog lesen
Die lähmende Angst sagt: »Was wenn du schreibst und schreibst und niemand liest es?«
Dieser Grund lässt sich nicht kleinreden: Bloggen ist ein “leap of faith”, es ist wie bei Indiana Jones ein Schritt ins Leere.
Mein Rat: mache dir nicht zu viele Gedanken darüber. Der Spass kommt vor allem aus dem Schreiben. Bei mir stellt sich die Erfüllung ein, wenn meine Gedanken in einem Beitrag Form angenommen haben. Wenn die Idee nach dem Schreiben klarer ist als zuvor. Wenn der Beitrag dann auch noch gelesen wird, dann ist dies die Sahne auf der Torte. Aber die Torte selbst ist das Schreiben.
Das ist absolut essenziell. Ich würde sogar so weit gehen zu behaupten, dass auch ein ungelesener Blog ein Erfolg ist. Sobald du dich auf die Reaktionen konzentrierst, verliert sich der Spass.
Grund 3: Ich kann nicht schreiben
In meinen Schulaufsätzen hatte ich nie guten Noten. Ich habe erst letzthin mein Aufsatzheft vom Gymnasium durchgeblättert und kam zum Schluss: Meine Deutsch-Lehrer setzten keine Hoffnungen in meine Schreibkünste.
Doch das war auch nicht weiter verwunderlich. Denn nur durch Übung wird man besser. Als ich angefangen habe, Gitarre zu spielen, hätte mir auch niemand gesagt, dass mein Gitarrenspiel eines Tages in Ordnung sein wird. Erst durch tägliches Üben konnte ich überhaupt beurteilen, ob “Gitarre spielen” ein Ding ist, das ich kann, und ob mir das Spielen Spass macht. Es führt einfach kein Weg daran vorbei, es auszuprobieren.
Kann sein, dass nicht jeder das Talent zum Schreiben hat, doch mein Rat: probiere es aus.
Grund 4: Ich habe keine Zeit
Ich arbeite zu 90%. Ich habe eine Familie mit zwei Kindern. Da ist Zeit knapp. Für einen Blog-Beitrag brauche ich dreissig bis sechzig Minuten. Dreissig Minuten schreiben pro Tag bedeutet ein Beitrag alle zwei Tage. Ich habe mir am Morgen eine halbe Stunde eingeplant (meistens wird es aber länger). Das reicht. Was ich in den dreissig Tagen Bloggen gelernt habe, ist dass es auf die Regelmässigkeit drauf an kommt. Es braucht keine mehrere Stunden am Stück schreiben.
Doch ganz am Anfang braucht es etwas mehr Zeit. Am Besten beginnst du in einem Moment, wo du pro Tag eine Stunde aufwenden kannst, über die Zeit lässt sich der Zeitaufwand dann auf eine halbe Stunde täglich reduzieren.
Grund 5: Ich weiss nicht wie
Eine Blog-Plattform zu finden war bei mir als Informatiker nie das Problem. Bei mir war es eher so, dass ich mit der technischen Lösung angefangen habe und mich verloren habe im Konfigurieren und Designen, bis ich irgendwann Angst bekommen habe, den ersten Beitrag zu schreiben.
Aber für Nicht-Informatiker: Bloggen ist sehr einfach geworden. Jeder, der tippen kann, kann Blog-Beiträge schreiben.
Mein Rat: Nehme irgendein Tool. Wordpress ist gut. Typepad auch. Oder Medium. Und dann fange an zu schreiben. Wenn du nach einem Monat noch am Schreiben bist, kannst du dich immer noch ums Design kümmern.