Familie bauen nach Jak. 3:17: ohne Zweifel

Dieser Beitrag ist Teil der Reihe “Familie bauen nach Jak 3:17”. Hier geht’s zur Übersicht.

Jak. 3:17 Doch die Weisheit von oben ist erstens heilig, dann friedlich, gütig, bereit einzuwilligen, ist reich an Barmherzigkeit und guten Früchten, ist ohne Zweifel

Gerade vorneweg: ohne Zweifel ist meine eigene Übersetzung. In den meisten deutschen Bibeln steht “unparteiisch”. Darum: meine Übersetzung ist mit Vorbehalt zu geniessen, ich kann nicht griechisch, sondern habe meine Schlüsse aus dem “Enhanced Strongs Dictionary”, welches mir folgendes erklärt: Das griechische Wort adiakritos, welche ich hier mit “ohne Zweifel” übersetzt habe, hat 2 Bedeutungen:

  1. parteilos, ohne Diskrimierung, ohne Vorzüge
  2. ohne Zweifel

Diakritos (also ohne die Negierung) verwendet Jakobus 2 Kapitel vorher, und da wird es mit “zweifeln” übersetzt:

Jak.1:6-7: wer zweifelt, der gleicht einer Meereswoge, die vom Winde getrieben und bewegt wird. Ein solcher Mensch denke nicht, dass er etwas von dem Herrn empfangen werde

Ich denke als, hier kann ebenso gut “ohne Zweifel” gemeint sein statt unparteiisch.

Wie lässt sich dies auf die Erziehung anwenden? Gott hat uns als Eltern eingesetzt. Es ist nicht so, dass wir zufällig Eltern unserer Kinder geworden wären. Wir wurden es auch nicht aus eigenem Willen. Ja, wir wollten Kinder, aber Gott hat uns die Kinder gegeben, daher war es sein Wille, dass wir Kinder haben (Ps. 127:3). So hat uns Gott als Eltern eingesetzt, nicht wir selber. Er will, dass wir für sie sorgen und sie beschützen, er will, dass wir ihnen den ganzen Glauben erklären (5. Mose 6:7). Das ist keine Aufgabe, welche wir uns selber gegeben haben, sondern sie kommt von Gott. Und - da wir Gottes Beauftragte sind - will Gott auch, dass unsere Kindererziehung funktioniert, denn er will ja die Kinder durch uns beschenken.

Dunkler Selbst-Zweifel zieht auf

Nun gibt es Tage, da scheint es mir, als würde unsere Erziehung überhaupt nicht funktionieren. All unsere Anstrengungen scheinen gar nicht gefruchtet zu haben. Zweifel steigt auf:

Was? Sowas kommt aus dem Mund meiner Kinder? So gehen sie mit uns um? Haben wir hier eigentlich alles falsch gemacht? Funktionieren die Dinge überhaupt, welche Gott uns gezeigt hat? Oder tauge ich als Vater nichts, bringe ich nicht die nötigen Qualifikationen mit?

Dieser Zweifel sagt “es ist etwas prinzipiell falsch mit mir”. Es ist ein Selbst-Zweifel. Und er schmerzt. Darum will ich ihn auch möglichst schnell aus der Welt schaffen: zornig will ich das Verhalten der Kinder wiederherstellen, so wie ich es hier als “Schnellsaat” beschrieben habe), damit dann wieder alles ok aussieht und ich mir wieder sagen kann: “ich mache es richtig”. Natürlich ist dieser Selbst-Zweifel und der Zorn, der daraus kommt nicht Gottes Plan.

… betet für die Kinder

Wieso fruchtet denn die Erziehung nicht immer? Das ist weil Gott das Wachstum gibt. Auch wenn wir alles richtig machen - wenn wir alle Samen säen aus Jak. 3:17, wenn wir unsere kleinen Pflanzen bewässern - dann gibt immer noch Gott das Gedeihen. Erziehung gleicht nicht einer Maschine, welche wir richtig bedienen müssen und unten kommen gehorsame Kinder raus. Nein, wenn uns in der Erziehung etwas fehlt, dann - sagt Gott - sollen wir ihn für Wachstum bitten. 3 Verse nach Jak 3:17 steht:

Jak 4:2-3: Ihr seid begierig […] ihr streitet und kämpft und habt nichts, weil ihr nicht bittet

Wir sollen den Zorn nicht zum Zuge kommen lassen, wenn es nicht läuft. Wir müssen den Fehler nicht bei uns suchen, so dass dieser Selbst-Zweifel aufkommt. Lasst uns dieses Fehlverhalten der Kinder als Gottes Aufforderung sehen, uns zu ihm zu wenden und von ihm das Fehlende zu erbitten. Und Gott gibt gerne:

Jak 1:5: Wenn es aber einem von euch an Weisheit fehlt, bitte er Gott darum, und sie wird ihm gegeben werden; denn Gott gibt allen gern und macht ´dem, der ihn bittet,` keine Vorhaltungen.

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