#Hausarbeit

Beitrag von meiner Frau

Heute schreibe ich mit einem Augenzwinkern über das harte Los von uns Hausfrauen und Müttern, jedoch nicht ohne auf die Ehre hinzuweisen, die Gott uns in unserer Aufgabe gibt. Denn jeder bekommt Ehre in der Aufgabe, die Gott ihm zugewiesen hat.

Seien wir doch ehrlich: Sobald eine Familie entsteht, fällt die Aufgabe an, sich um den Haushalt zu kümmern und den Kindern zu schauen. Irgend jemand muss diese Aufgabe übernehmen.

In unserer modernen Gesellschaft scheint zu Hause zu bleiben und den Kindern und dem Haushalt zu schauen ähnlich beliebt zu sein wie bei der Müllabfuhr zu arbeiten. Vielleicht sogar weniger beliebt, denn die Müllmänner bekommen wenigstens einen Lohn. Ist ja auch verständlich. Wer will schon ohne Lohn arbeiten? Dazu keine geregelten Arbeitszeiten haben? Überstunden nicht vergütet bekommen? Und dann nicht mal das wohlverdiente Lob erhalten!

Wenn endlich jemand sagen würde, wie wertvoll meine Arbeit ist! Aber leider sagt das niemand. Deshalb greife ich in schlechten Zeiten auch mal zur Selbsthilfe und male der Familie vor Augen, wie es bei uns zu Hause innert kürzester Zeit aussehen würde, wenn nicht ICH jeden Tag für Ordnung sorgen würde! Wenn nicht ICH die Wäsche waschen, aufhängen, abnehmen, zusammenlegen und versorgen würde! Wenn nicht ICH das WC putzen würde! Wenn nicht ICH etwas Gesundes und (gebt es zu: meistens) Feines kochen würde! Wenn nicht ICH… Aber das hat nicht die erhoffte Wirkung, denn Selbstlob fühlt sich nicht gleich gut an, wie Lob von jemand anderem.

Anerkennung zu erzwingen funktioniert leider nicht. Und wenn ich ehrlich bin, danke ich auch niemandem für die alltäglichen Dinge, die er tut. Ich danke meistens nicht mal meinem Mann, dass er jeden Tag arbeitet, um unseren Unterhalt zu verdienen. Aber er hat Dank ja auch gar nicht nötig, denn: Er liebt seine Arbeit! Und er bekommt Geld dafür. Wenn ich daran denke, was für einen Stundenlohn die ihm zahlen! Die müssen seine Arbeit offensichtlich sehr wertschätzen. Und wenn ich ausrechne, wie viel ich verdienen würde, wenn ich den gleichen Stundenlohn hätte wie er…

Wenn wir schon bei den Arbeitsstunden sind: Ich könnte auch ausrechnen, wie viele Stunden ich pro Tag arbeite. Uii, da kann man sich richtig hineinsteigern. Wann stehe ich morgens auf? Früh! Und die Kinder auch. Das sind aber schon viele Stunden bis zum Mittag! Und das Mittagessen kann ich nicht als Pause zählen, denn am Familientisch geht es nie ruhig zu und her… Gut, nach dem Abwaschen mache ich eine Stunde Pause. Manchmal auch länger, aber lassen wir das. Dann nochmals einige Stunden bis zum Nachtessen. Danach abwaschen, Bettprogramm der Kinder - wir sind natürlich schon längst über der normalen Stundenzahl eines bezahlten Arbeitstages! Und was ist mit der Nacht? Da bin ich auf Abruf!! Unerhört, was uns Müttern alles zugemutet wird! Und das alles ohne Lohn und ohne Lob.

Da ist es doch verständlich, dass viele von uns sagen: Das lasse ich mir nicht gefallen! Ich will auch ausser Haus arbeiten. Geld verdienen. Unabhängig sein. Anerkennung bekommen.

Aber was wir dabei vergessen ist, dass uns Gott zu dieser Arbeit berufen hat. Wie vorher schon erwähnt: Irgendjemand muss diese undankbare Aufgabe übernehmen. Wenn nicht ich es tue, muss jemand anders her. Eine Putzfrau für den Haushalt und eine Krippe oder ein Hort für die Kinder.

Natürlich übertreibe ich. Die Aufgabe ist ja nicht nur undankbar. Sie ist auch schön. Ich z.B. mache gerne den Haushalt. Ich koche gerne, backe gerne, plane gerne die Menüs, arbeite gerne im Garten - ja, ich putze sogar einigermassen gerne. Auch mit den Kindern gibt es unzählige schöne und lustige Momente, die ich ohne sie nie erlebt hätte. Das ist ja klar. Aber eben - das Geld und die Anerkennung fehlen trotzdem!

Was, wenn gerade darin, dass wir als Mütter annehmen, dass Gott uns zu dieser Aufgabe berufen hat, ein grosser Segen liegt? Ein Segen, der besser ist als Geld oder Lob von Menschen?

Es gibt doch diese schwierig zu verstehende Stelle im 1. Timotheus, wo etwas wie “Sie wird durch das Kindergebären gerettet werden” steht. Ich habe immer schnell weiter gelesen, denn das kann ja offensichtlich nicht sein. Nun habe ich aber in der NGÜ eine Übersetzung gefunden, die dem Text eine plausible Bedeutung gibt:

Doch auch sie [die Frau] wird gerettet werden, auch und gerade dann, wenn sie ihre Aufgabe als Mutter erfüllt - vorausgesetzt, sie hält am Glauben und an der Liebe fest und führt ein geheiligtes und verantwortungsbewusstes Leben. (1. Tim. 2,15)

Ich finde, es macht sehr viel Sinn, diese Stelle so zu verstehen, dass wir Frauen - nicht gerettet im Sinn von gerechtfertigt, sondern - geheiligt werden (oder, wie Luther es übersetzt: Selig werden), indem wir die uns speziell zugeordnete Aufgabe der Mutter (und der Haushaltsführung) annehmen.

Zugegeben, diese Aufgabe anzunehmen und darin zu wandeln - über Jahre! - ist nicht leicht. Aber wer hat uns versprochen, dass das Leben leicht ist? Jesus hatte kein leichtes Leben. Paulus auch nicht. Und wir haben auch kein Recht auf ein einfaches, schmerzfreies Leben. Wir haben unsere Rechte aufgegeben, als wir Christen wurden. Das einzige Recht, das wir besitzen, ist meines Wissens das Recht, Gottes Kinder zu sein.

Ich habe gerade ein Buch fertig gelesen von einer Missionarin in Afrika (Lily Gaynor: God’s Needle). Sie blieb zwar ihr Leben lang ledig und hatte nie Kinder, aber auch sie musste sich in Aufgaben schicken, die Gott ihr zugeordnet hatte. Und sie hatte damit zu kämpfen und fragte Gott immer wieder: Aber Gott! Habe ich denn keine Rechte? Und er antwortete: Nein, du hast keine Rechte. Hast du sie nicht aufgegeben?

Eine Stelle, die mich besonders getroffen hat, ist, als sie mit 53 Jahren auf Heimaturlaub ging, um sich um ihre kranke Mutter zu kümmern. Ihre Mutter behandelte sie wie ein Kind und befahl ihr, jeden Abend um 10:00 zu Hause zu sein. Sie fühlte sich bevormundet und schlich sich jeweils aus dem Haus, wenn ihre Mutter schlief. Aber die Mutter merkte es und machte ihr bittere Vorwürfe über ihre Selbstsucht. Am nächsten Morgen, als sie die Wäsche aufhängte, war sie wütend und nachtragend. Da sprach Gott plötzlich zu ihr. Nicht mit hörbaren Worten, aber ebenso real: “Dies ist dein Altar. Steige jetzt darauf.”

Ich glaube, mit unserer Aufgabe als Mutter und Hausfrau ist es ebenso. Wir “beugen uns unter die starke Hand Gottes” (1. Petrus 5,6) und nehmen das an, was uns verordnet ist. Ohne auf unser Recht auf Anerkennung! Lob! Geld! Jemand sein! zu pochen. Und wie heisst es in der Stelle weiter?

Beugt euch also unter die starke Hand Gottes, dann wird er euch erhöhen, wenn die Zeit dafür gekommen ist. “ (1. Petrus 5,6)

Indem wir die uns zugeordnete Aufgabe annehmen und treu ausführen, bereitet Gott uns vor für weitere Aufgaben. Unsere Kinder werden nicht ewig zu Hause bleiben. Aber wir werden dann geübt sein in Geduld, in Liebe, in Standhaftigkeit, im Ertragen schwieriger Umstände. Und hoffentlich im Vertrauen auf Gott, dass Er sich um unsere Bedürfnisse kümmert, wenn wir Ihm unser ganzes Leben zur Verfügung stellen. Wir werden zugerüstet sein, um Ihm in einer neuen Aufgabe zu dienen. Wie wunderbar!

Beugen wir uns also unter die starke Hand Gottes und nehmen wir die Schule geduldig an, in die Gott uns gestellt hat. Ich weiss, es ist keine einfache und keine kurze Schule. Und manchmal sind wir den Anforderungen nicht gewachsen. Wir können nicht mehr. Wir wollen am liebsten alles hinwerfen und ein neues, einfacheres Leben anfangen. Uns unsere Anerkennung selber holen.

Aber wer kann sagen, welche Schätze Gott für uns bereithält, wenn wir treu die Stellung halten und uns von ihm formen lassen?

Und durch die Standhaftigkeit soll das Gute, das in eurem Leben begonnen hat, zur Vollendung kommen. Dann werdet ihr vollkommen und makellos sein, und es wird euch an nichts mehr fehlen. (Jak 1,4)

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