Predigt Karfreitag: "Der Tod"

In den letzten eineinhalb Wochen habe ich mich auf die Karfreitagspredigt vorbereitet, die ich gestern gehalten habe. Das war auch der Grund für meine Blogger-Pause.

Hier die Predigt (Achtung: auf Schweizerdeutsch!) und die Predigt-Notizen.

Audio:

Video:

Predigt-Notizen

Vor zwanzig Jahren war ich mit meiner damaligen Gemeinde in Paris auf einer Konferenz. Es war Sommer. Ich hatte mich verliebt in Irene, die jetzt meine Frau ist. Ich wusste, sie würde nach der Konferenz in die Slowakei fahren und dachte mir: Wie kann ich ihr meine Liebe zeigen? An einem Mittag, nachdem wir gerade aus dem Konferenzgebäude herauskamen, fragte ich sie, ob ich ihr etwas zu Essen bringen könne. Sie sagte ja und so brachte ich ihr ein Güggeli. Und diesen Liebesbeweis hat sie verstanden. Dieses Güggeli war in vieler Hinsicht der Anfang von unserer Beziehung.

Liebe von Gott erfahren

Wie zeigt denn Gott seine Liebe zu uns? Oder umgekehrt: Wie können wir die Liebe Gottes erfahren? Was ist das “Güggeli” von Gott?

Es ist absolut essenziell, die Liebe Gottes zu spüren. Weil sonst werden wir zu nominellen Christen. Wir werden zu Moral-Aposteln, die sagen: Tu das nicht, tu dies nicht. Das ist ein freudloses Leben. Solche Christen sind nicht anziehend, sondern im Gegenteil: Sie scheinen keine Freude am Leben zu haben und versuchen andere vom gleichen zu überzeugen. So wird das nicht funktionieren.

Darum ist es wichtig, dass die Liebe Gottes erfahrbar ist. Nicht nur theoretisch. Denn wenn ich die Liebe Gottes spüre, dann kommt alles andere von alleine.

Lass uns 1. Joh 3,16 anschauen:

Daran haben wir die Liebe erkannt, dass Er sein Leben für uns hingegeben hat

Ich habe diesen Vers schon oft gelesen. Und immer denke ich: Really!? Durch den Tod, durch das Kreuz kann ich die Liebe erfahren? Das ist der Ort, wo ich das am wenigsten erwartet hätte.

Ich hätte zum Bespiel erwartet, dass es etwas mit Gebetserhörungen zu tun hätte. Wie der Lahme, der zu Jesus kam. Oder besser gesagt, seine vier Freunde trugen ihn, weil er nicht mehr gehen konnte. Und sie brachen das Dach auf und liessen ihn hinab. Auf einer Liegedecke. Jesus hat seine Rede unterbrochen und gewartet, bis der Gelähmte heruntergelassen wurde. Als er unten war, sah Jesus ihn an und sagte… was sagte er?

Deine Sünden sind dir vergeben.

Schweigen. Äh. Nein!? Jesus, das ist nicht, was der Mann wollte. Verstehst du es denn nicht? Sein Problem sind nicht die Sünden, sein Problem sind seine Beine. Er kann nicht mehr laufen!

Doch sagte Jesus zum Mann: Deine Sünden sind dir vergeben. Du wolltest zwar das andere, das mit den Beinen, aber dein wirkliches Problem war das mit deinem Herzen. Das hast du nicht gemerkt, aber es ist das dringendere Problem, das habe ich dir gelöst. Doch damit alle merken, dass ich Sünden vergeben kann, heile ich dir die Beine. Nur deswegen!

Genau das hat Leo letzten Sonntag gepredigt:

Jesus ist nicht der Messias, den wir uns wünschen.
Sondern der Messias, den wir brauchen.

So geht es mir auch, wenn ich den Vers bei 1. Johannes 3,16 lese. Ich erwarte etwas anderes. Etwas ganz anderes. Ich verstehe zwar, dass Jesus etwas Grossartiges gemacht hat. Er ist für mich gestorben. Aber warum denn? Es ist ja toll, dass jemand sein Leben für mich aufgegeben hat, aber ich bin etwas verwirrt. Musste das wirklich sein? Es ist ja nicht so, dass ich auf eine Klippe zugerast bin. Ich sah keine Gefahr, von der er mich hätte retten müssen.

Aber die ganze Bibel schreit förmlich: Doch!

Das Kreuz zu verstehen ist eine der wichtigsten Aufgaben für uns Christen. Und auch eine der Schwierigsten. Es lohnt sich!

Und darum ist Ostern auch das wichtigste Fest der Christen. Nicht Weihnachten. Sondern Ostern.

Nun, ich habe mich gemeldet, eine Predigt zu halten. Und habe mich für die Karfreitagspredigt gemeldet. Ich habe mir dabei nichts Grosses gedacht, aber als ich mich auf die Predigt vorbereitete, dachte ich: Super Philipp. Jetzt machst du die erste Predigt hier in der Efra und gleich zum zentralsten Thema.

Ich meine, ich fühle mich geehrt, aber es andererseits fürchtet es mich vor der Verantwortung, gleich die zentrale Botschaft Gottes zu predigen. Und dabei das Kreuz nicht in aller Herrlichkeit zu predigen.

Aber wie es zur Predigt kam, war so: Ich habe vor einiger Zeit eine Predigt gehört von R.C. Sproul über das Kreuz, und als ich den Predigtplan erhielt und sah, dass für “der Tod” noch kein Prediger feststand, da dachte ich sofort an die Predigt von Sproul. Deshalb wird ein grosser Teil der folgenden Predigt von Sprouls Predigt sein.

Der Fluch

Die zentrale Bibelstelle heute ist Gal 3,10-14

Denn alle, die aus Werken des Gesetzes sind,
die sind unter dem Fluch;
denn es steht geschrieben:
»Verflucht ist jeder, der nicht bleibt in allem,
was im Buch des Gesetzes geschrieben steht, um es zu tun«.
Dass aber durch das Gesetz niemand vor Gott
gerechtfertigt wird, ist offenbar; denn
»der Gerechte wird aus Glauben leben«.
Das Gesetz aber ist nicht aus Glauben, sondern:
»Der Mensch, der diese Dinge tut, wird durch sie leben«.

Christus hat uns losgekauft von dem Fluch des Gesetzes,
indem er ein Fluch wurde um unsertwillen
(denn es steht geschrieben:
»Verflucht ist jeder, der am Holz hängt«),
damit der Segen Abrahams zu den Heiden komme
in Christus Jesus,
damit wir durch den Glauben den Geist empfingen,
der verheissen worden war.

Es gibt so viele Bibelstellen über das Kreuz. Wenn Paulus sagt, dass er sich vorgenommen hat, “nichts anderes zu wissen als nur Jesus Christus, und zwar als Gekreuzigten” und so viele Briefe geschrieben hat, dann wird es wohl viele Facetten davon geben.

Eine Facette, über die sehr wenig gepredigt wird, ist die Facette des Fluchs. Das ist ein sehr unpopuläres Wort. Was ist das, ein Fluch? “Über diesem Haus hängt ein Fluch”. Das klingt nach Geistergeschichten. Oder jemand spricht einen Fluch aus über jemand anderen. Das klingt nach Voodoo. Nach Aberglaube.

In unserer westlichen Gesellschaft haben wir doch nur ein müdes Lächeln übrig für so was. Ein Fluch. Früher, da hat mach sich gefragt, ob die Pest eine Strafe Gottes war. Leute liefen auf den Strassen rum und riefen, die Leute sollen wieder zu Gott umkehren, damit die Strafe vorbei geht. Und heute? Wir lachen darüber. Die Medizin hat längst erklärt, woher die Pest kam und wie sie übertragen wurde. Auch Naturkatastrophen sind alle wissenschaftlich erklärbar. Dass es noch so etwas wie einen Fluch, eine Strafe geben könnte, das halten wir für überholt.

Und doch ist das etwas Biblisches. Gott hat verflucht. Es ist mir bewusst, wie unpopulär diese Eigenschaft ist. Doch es ist eine wichtige Eigenschaft Gottes. Gott ist nicht nur ein Gott, der liebt, der segnet. Sondern auch ein Gott, der verflucht.

Angefangen in Genesis: Gott verflucht die Schlange:

Weil du dies getan hast, so sollst du verflucht sein mehr als alles Vieh und mehr als alle Tiere des Feldes!”

Und zu Adam hat er gesagt:

Weil du […] von dem Baum gegessen hast […] so sei der Erdboden verflucht um deinetwillen!

Seit diesem Zeitpunkt ist der Erdkreis verflucht. Und wir merken das tagtäglich. Mühsame Arbeit. Oder Corona. Das ist keine heile Welt, da muss etwas kaputt sein. Ja, weil über der Erde der Fluch hängt.

Doch Fluch kommt nicht nur in Genesis vor. Es ist nicht nur etwas, was Gott gemacht hat beim Sündenfall. Sozusagen initial bei der Schöpfung und danach nicht mehr.

Es kommt auch vor bei Mose. Am Schluss des 5. Mose. Nach der Zusammenfassung aller Gesetze erklärt Mose was passiert, wenn die Israeliten die Gebote einhalten, und was, wenn sie sie nicht einhalten:

Wenn ihr dem Herrn, eurem Gott, gehorcht
und alle Gebote haltet, die ich euch heute gebe,
wird euch der Herr, euer Gott,
über alle Völker der Welt setzen.

Wenn ihr dem Herrn, eurem Gott, gehorcht,
werdet ihr folgendermaßen gesegnet werden:
Ihr werdet gesegnet werden in euren Städten
und ihr werdet gesegnet werden auf dem Land.
Ihr werdet gesegnet werden mit vielen Kindern,
reichen Ernten und zahlreichen
Jungtieren bei euren Schaf-,
Ziegen- und Rinderherden.
Ihr werdet gesegnet sein mit Erntekörben,
die von Früchten überquellen,
und mit Backtrögen, die bis oben mit Brot gefüllt sind.
Ihr werdet gesegnet sein, wenn ihr nach Hause kommt,
und ihr werdet gesegnet sein, wenn ihr fortgeht.
(5. Mose 28,1-6 Neues Leben Bibel)

Beachtet, was hier steht: Wenn ihr auf alle die Gebote hören werdet, dann werdet ihr überall in eurem Leben Segen empfangen. In der Stadt. Auf dem Land. In der Küche. Auf dem Feld. Im Stall. Im Schlafzimmer. Überall.

Aber dann geht es weiter…

Wenn ihr jedoch dem Herrn, eurem Gott,
nicht gehorcht und seine Gebote und Vorschriften,
die ich euch heute gebe, nicht gewissenhaft befolgt,
werden euch die folgenden Flüche treffen:
Ihr werdet verflucht sein in den Städten
und ihr werdet verflucht sein auf dem Land.
Ihr werdet gestraft sein mit leeren Erntekörben
und leeren Backtrögen.
Ihr werdet gestraft sein mit wenig Kindern,
schlechten Ernten
und wenig Jungtieren bei euren Schaf-, Ziegen-
und Rinderherden.
Ihr werdet verflucht sein, wenn ihr nach Hause kommt,
und ihr werdet verflucht sein, wenn ihr fortgeht.
(5. Mose 28,15-19, Neues Leben)

Also: Wenn ihr die Gebote nicht gewissenhaft befolgt, dann wird dich der Fluch überall hin verfolgen: In der Stadt. Auf dem Land. In der Küche. Auf dem Feld. Im Stall. Im Schlafzimmer. Überall.

Ich glaube, es war noch nie unpopulärer, über Gottes Fluch zu sprechen als heute. Gottes Segen ist super, aber Gottes Fluch? Ich merke, wie ich selber von diesem Strom erfasst werde und Gott infrage stelle: Wie kommt es, dass du uns verfluchen willst? Als müsste Gott darauf antworten. Es ist etwa so wie Petrus, der, nachdem Jesus sagte, dass er sterben sollte, zu ihm sagt: nein, so soll das nicht sein, sondern du sollst nicht sterben. Ebenso will ich Gott sagen: Das mit dem Segen ist ja ok, aber das mit dem Fluch, das ist schon etwas altertümlich.

Interessanterweise ging es bei Petrus’ talk-back auch um das Kreuz. Das soll nicht so sein, sagte Petrus, weil es ist nicht nötig. Lass uns weiter durchs Land ziehen und predigen und die Leute heilen. Und dabei auch gleich noch die Römer vertreiben. “Du hast keine Ahnung”, sagte Jesus. Nein, er sagte es noch krasser. “Geh weg von mir, Satan. Denn du verstehst nicht, dass Gottes Fluch über dich kommen würde, wenn ich nicht sterben würde. Ja, wir sind nun gerade dabei die Menschen zu heilen, aber das löst nicht das eigentliche Problem von euch Menschen. Denn schlussendlich wird Gott die Erde richten und dann wirst auch du Petrus, nicht in den Himmel kommen sondern in die Hölle, und all euer Aufbegehren wird nichts ausrichten.”

Genauso macht auch die heutige westliche Welt ein talk-back zu Gott und versucht Gott vorzuschreiben, wie er über uns denken soll. Aber wir haben nichts zu melden. Es ist zwar schwer vorzustellen, weil es der heutigen Denke voll gegen den Strich geht, aber es ist wahr: Am Schluss der Erde wird Gott richten und er wird uns an seinen Massstäben messen und wenn wir denen nicht genügen, wird er uns gerecht bestrafen.

Doch zurück zum Segen und Fluch vom fünften Mose. Wie verstand das der Israelit? Ich denke das Einfachste ist, wenn wir einen bekannten Segen im Alten Testament anschauen:

Der HERR segne dich und behüte dich;
der HERR lasse sein Angesicht leuchten über dir
und sei dir gnädig;
der HERR hebe sein Angesicht über dich
und gebe dir Frieden
4. Mose 6,24-26

Der Kern dieser Bibelstelle ist das Sehnen danach, Gott zu sehen. Das ist was Mose wollte, endlich mal Gott zu sehen, und er konnte ihn wohl sehen, aber nur von hinten, aber das Gesicht konnte er nicht sehen. Ebenso in:

Geliebte, wir sind jetzt Kinder Gottes, und noch ist nicht offenbar geworden, was wir sein werden; wir wissen aber, dass wir ihm gleichgestaltet sein werden, wenn er offenbar werden wird; denn wir werden ihn sehen, wie er ist. (1. Joh 3,2)

Ist es nicht das Schwierigste beim Christ sein, dass wir Gott nicht sehen können? Wie sehr hoffe ich auf den Moment, da ich Gott endlich sehen kann, von Angesicht zu Angesicht. Wie herrlich das sein wird!

Wie sähe der Aaronitische Segen aus, wenn er umgedreht würde?

Möge der Herr dich verfluchen
und dich im Stich lassen.
Möge der Herr dich an einen Ort stellen,
wo du ihn nie mehr zu sehen kriegst
und möge er dir nur Gericht ohne Gnade geben.
Möge der Herr sich von dir abwenden
und seinen Frieden für immer von dir nehmen.

Der grosse Tag der Versöhnung

Doch schon in Moses Zeiten gab es einen Ausweg aus dem Fluch. Gott hat den Israeliten einen Weg geschaffen, wie sie dem Fluch entkommen können, auch wenn sie nicht das ganze Gesetz einhielten.

Beim grossen Versöhnungstag wurden einige Tiere verwendet um die Vergebung der Sünden zu bewirken. Es gab ein paar Tiere, die für den Hohepriester Aaron geschlachtet werden mussten. Dies musste geschehen, bevor der Priester in das Allerheiligste konnte, wohin der Priester, und nur der Hohepriester und auch nur an einem Tag des Jahres, gehen konnte. Das Blut musste an den Altar gesprenkelt werden.

Dann wurden zwei Ziegenböcke genommen und über sie das Los geworfen. Der eine wurde geschlachtet. Das war zur Sühnung der Sünden des Volkes. Auch dieses Blut wurde an den Altar gesprenkelt. Zur Versöhnung.

Der andere Ziegenbock wurde zum Sündenbock auserkoren. Ihm legte der Hohepriester die Hände auf den Kopf und liess ihn dann in die Wüste rennen. Aus dem Lager hinaus.

Konnten diese beiden Böcke wirklich den Fluch Gottes abwenden? Natürlich nicht. Das war nur ein Schatten, ein Symbol, ein Vorausschauen auf den Tod von Jesus.

Wie es in Hebräer 10,4 heisst:

Denn unmöglich kann das Blut von Stieren und Böcken Sünden hinwegnehmen!

Der Tod Jesu

Jesus verkörperte beide Tiere. Durch sein Opfer sind zwei Dinge passiert.

Zum einen verkörperte er den einen Bock, der geschlachtet wurde und dessen Blut an den Altar gesprenkelt wurde.

Das war die Versöhnung mit Gott. Das war der vertikale Vorgang. Zwischen uns und Gott. Dem entspricht der Längsbalken des Kreuzes. Er geht vertikal von uns zu Gott hoch.

Doch eben, der Bock im Alten Testament war nicht “the real thing”. Das Blut des Bockes hat nicht die Versöhnung erwirkt. Es hatte nur den Anschein, dass da wirklich etwas passiert. Das Blut von Jesus aber hat die Versöhnung mit Gott erwirkt. Es hat Gottes Forderungen nach Gerechtigkeit erfüllt. Denn Gott lässt die Sünde nicht ungestraft. Er sieht nicht einfach mal ein bisschen über sie hinweg. Wie es in Hebräer 9,22 heisst:

ohne Blutvergießen geschieht keine Vergebung

Zum anderen verkörperte Jesus den anderen Bock. Dies entspricht dem horizontalen Balken des Kreuzes. Jesus hat die Sünden weggetragen. Unsere Sünde wurde weggeworfen so weit, wie Ost von West entfernt sind. Nur das geworfen der falsche Ausdruck ist, Jesus hat sie getragen.

Bei dem Bock ging es so: Der Hohepriester hat die Hände auf ihn gelegt und die Sünden von allen Israeliten in ihn hinein transferiert. Somit hatte der Bock all die Sünden der Israeliten und die Israeliten waren danach sündlos.

Sagte Aaron nun zu dem Bock: Vielen Dank fürs Stillhalten, du kannst zurück zu deiner Herde gehen? Nein nein. Die Zeremonie war noch nicht zu Ende.

Nachdem all die Sünden des Volkes in den Bock gelegt wurden, wurde der Bock in die Wüste getrieben. Aus dem Lager hinaus. In dem Lager war die Stiftshütte, und alle Stämme hatten ihr Lager um die Stiftshütte herum. Das war die Gemeinschaft der Heiligen. Aus diesem Lager vertrieben zu werden hiess, dass man keinen Platz mehr hat in der Gemeinschaft der Heiligen. Man wurde aus dem Angesicht Gottes verstossen. Da, wo der Segen Gottes nicht mehr hinreicht. Man wurde in die äussere Finsternis vertrieben. In das Exil. In die Wüste. In den Fluch.

Galater 3,13:

Christus hat uns losgekauft von dem Fluch des Gesetzes,
indem er ein Fluch wurde um unsertwillen

Hört genau hin. Jesus wurde nicht nur verflucht um unseretwillen, sondern er wurde zum Fluch.

Die Inkarnation der Herrlichkeit Gottes, die ganze Fülle, die in diesem einen Menschen war, wurde die Inkarnation des göttlichen Fluchs. Er wurde zum Fluch.

In der Bibel heisst es, dass Gott in seiner Heiligkeit die Sünde nicht ansehen kann. Und so kann er es nicht ertragen auf die konzentrierte, monumentale Verdichtung des Bösen zu sehen. Und er wendet seine Augen ab von seinem Sohn.

Und das Erlöschen seines Angesichts wurde sichtbar. In der Mittagszeit wurde es plötzlich dunkel. Und nicht bloss das Dunkel eines Gewitters. Sondern es wurde richtig dunkel.

Und Jesus schreit: Eloi, Eloi, lama sabachthani? Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?

Das ist das grösste Drama ever. Nichts kann das toppen. Es ist so monumental, dass sich einige gefragt haben: Hat sich Jesus nur so gefühlt? Kann ja nicht sein, dass Gott der Vater den Sohn verlässt. Und versuchten, dies wegzudiskutieren. Neinneinnein, Jesus wurde hier wirklich verlassen.

Wenn Jesus wirklich Fluch wurde, dann war er in diesem Moment absolut, vollständig und komplett verlassen.

Der Punkt ist. Dieser Fluch, hätte mich. Hätte euch genauso getroffen. Unser Schicksal wäre es gewesen, dass wir in die äussere Finsternis geworfen worden wären wo es kein Zurückkommen mehr gibt.

Ja, wir waren wahrlich in dem Auto, dass auf die Klippe zurast.

Und Jesus, nachdem er Fluch wurde. Als letztes Wort bevor er starb und das Blut die Schuld unsere Sünden tilgte, sagte “es ist vollbracht”. Die Auserwählten können zurück zu Gott. Der Fluch trifft sie nicht.

Ich bin überzeugt: Jeder in diesem Raum, oder ausserhalb auf den Strassen, in Rafz oder irgendwo sonst, der nicht mit dem Blut von Jesus reingewaschen wurde, den wird der Fluch Gottes treffen.

Wenn du das glaubst, dann wirst du dem Evangelium nichts hinzufügen sondern wirst es predigen in aller Klarheit. Weil dies ist unsere einzige Hoffnung. Der Tod und die Auferstehung von Jesus ist unsere einzige Hoffnung.

Ja, liebe Geschwister. Daran können wir die Liebe Gottes erfahren. Im Kreuz. Weil in diesem Moment unser wahres Bedürfnis gestillt wurde. Mein Gebet ist, dass diese Predigt half, dass die Liebe Gottes in eure Herzen ausgegossen wurde.

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