Meine Lieblings-Predigten (2): John Piper über Charles Simeon

John Piper ist der Prediger, der mich am stärksten beeinflusst hat.

Es war 2006. Der Gemeindeverbund, dem ich angehörte, wurde arg durchgeschüttelt und ebenso ging es meinem Glauben. Da stiess ich auf John Pipers Biographie-Predigten. Ich habe bis dahin noch nichts von “Reformed Theology” gehört. Ich wusste auch nicht genau, was an Pipers Predigten anders war. Doch ich wusste eines: So habe ich noch niemanden über Gott sprechen hören: Diese Leidenschaft, diese Scharfsinnigkeit, diese Demut.

Ich hörte mir die Predigten beim Pendeln an. An der Arbeit wartete ich auf den Abend, damit ich endlich wissen kann, wie die Predigt ausgeht.

Die Vorgeschichte

Jedes Jahr nahm sich John Piper eine Biographie vor, und predigte darüber an einer Konferenz. Er nahm stets Leute mit einem “Reformed” Hintergrund: Angefangen bei Jonathan Edwards, Augustinus, Calvin, Spurgeon, Marty Lloyd-Jones, etc. Er beleuchtete zuerst ihr Werdegang und dann die Theologie dahinter: Was hat sie angetrieben? Was war ihre Weltanschauung? John Pipers Agenda: das Evangelium verändert Menschen in einer ausserordentlichen Art und Weise, dieses Evangelium will er erklären, er stellt nicht Menschen in den Fokus, sondern die treibende Kraft dahinter.

Zudem sind die Biographie-Predigten exzellent vorbereitet. Als Vorbereitung las Piper mehrere Biographien durch. Er trug es vor wie wenn Sherlock Holmes einen Fall gelöst hat.

Wieso mir die Predigt gefällt

Von all den Biographien ist mir die Predigt über Charles Simeon am meisten geblieben. Charles Simeon (1759-1836) war ein englischer Prediger. Als er mit dreiundzwanzig in seiner Kirche eingesetzt wurde, widersetzte sich die Kirchgemeinde. Bei seinen Predigten wurden die Kirchtüren geschlossen, sodass die Kirchgänger auf der Strasse bleiben mussten. Später blieben die Türen zwar offen, aber die Kirchbänke wurden abgeschlossen, so dass die Menschen in den Gängen stehen mussten. Klappstühle, welche Simeon aus dem eigenen Sack angeschafft hatte, wurden auf den Hof geworfen. Diese Situation dauerte ganze zehn Jahre, aber Simeon gab nicht auf!

Die ganze Predigt hindurch versuchte ich mir vorzustellen, wie ich eine solche Situation meistern würde. Ich hätte längst aufgegeben. Was trieb den Mann?

Ich will die Lösung nicht vorne weg nehmen. Nur so viel: Ich war tief bewegt. Nach der Predigt wollte ich noch mehr über Charles Simeon erfahren und habe ich mir die Biographie gelesen, die Piper in der Predigt empfahl.

Hier zur Predigt (nur Audio, Englisch):

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