Gastbeitrag meiner Frau zu Minimalismus und Zero Waste (1) - Wie alles begann

Vor bald fünf Jahren hat Gott uns über Zero Waste und Minimalismus stolpern lassen.
Am Anfang (Sommer 2015) stand die Erkenntnis, dass die Christen an den Orten der Welt, wo sie verfolgt werden, zwar viel Schweres durchmachen und ihr Leben bedroht ist, dass dafür aber ihr Glaube oft stark und lebendig ist.

An Orten wie der Schweiz hingegen, wo wir Glaubensfreiheit haben, nicht um unser Leben bangen müssen und auch materiell aufs Beste versorgt sind, ist der Glaube oft kümmerlich und schwach.

Unsere Frage war: (Wie) können wir hier in der reichen Schweiz leben, ohne dass unser Glaube verkümmert? Oder ist die einzige Möglichkeit, in ein Land mit Verfolgung zu ziehen oder als Missionar in einem armen Land zu leben?

Da fiel mir Anfang 2016 das Buch “Zero Waste Home (2013)“ von Bea Johnson in die Hände, ein Buch über Abfallvermeidung und Minimalismus. Das war der Anfang einer riesigen Veränderung. Es zeigte uns einen praktischen Weg auf, wie wir in der konsum-orientierten reichen Schweiz Gott hingegeben leben können.

Es mag von aussen so aussehen, als ob Müll-Vermeidung und Entrümpeln nichts mit Gott zu tun hätten, aber das Gegenteil ist der Fall. Besitz, Konsum, Verschwendung - diese Themen treffen genau den wunden Punkt in unseren Herzen und enthüllen die selbstsüchtigen Wünsche unserer menschlichen Natur (oder des Fleisches), die uns daran hindern, uns selbst und dieser Welt zu sterben und ganz Gott hingegeben zu leben - Geldliebe, Habgier, Sich-Alles-Gönnen, sich so viel wie möglich für sich selbst zu nehmen.

Es gibt im neuen Testament unzählige Stellen über genau dieses Thema. Hier eine - zugegeben etwas provokative - Kostprobe aus Jakobus 5:

Und nun zu euch Reichen: Weint und klagt wegen all des Unheils, das über euch hereinbrechen wird! ´Der Tag kommt, an dem` euer Reichtum verrottet sein wird; Motten werden eure Kleider zerfressen haben, und euer Gold und Silber wird von Rost überzogen sein. Und dieser Rost wird als Beweis gegen euch dienen und wird euch zugrunde richten, als wäre er ein Feuer, das euer Fleisch verzehrt. Denn ihr habt Reichtümer angehäuft, und das, obwohl wir am Ende der Zeit leben! […]
Ihr habt hier auf der Erde ein Leben im Luxus geführt und habt euch dem Vergnügen hingegeben; ihr habt euch alles gegönnt, was euer Herz begehrt, und habt euch damit höchstpersönlich für den bevorstehenden Schlachttag gemästet, den Tag des Gerichts (Jakobus 5,1-3;5, NGÜ)

Der Unterschied zwischen Christen in der Verfolgung und Christen im Wohlstand ist: Der verfolgte Christ ist der Welt gegenüber gestorben und lebt nur noch für Gott. Er muss sich bei seiner Bekehrung entscheiden, ob er die Welt (oder sein Leben) will oder Gott. Für ihn ist klar, dass nicht beides gleichzeitig geht.

Der Christ im reichen Land hingegen trifft diese Entscheidung oft nicht. Er gibt sich der Illusion hin, er könne für Gott leben, ohne die Welt aufzugeben. Er könne beides haben. Aber das ist nicht möglich. Matthäus 6,24 lehrt, dass wir nicht zwei Herren dienen können - Gott und dem Mammon. Wir werden den einen lieben und den anderen hassen.

Zurück zu uns: Gott hat uns also das Buch von Bea Johnson - die beschämenderweise nicht einmal Christ ist - in die Hand gegeben, um uns einen praktischen Weg zu zeigen, wie wir aus diesem Sog der Welt und des Besitzes herauskommen können. Er hat unsere Herzen nach und nach vom Besitz entwöhnt.

Im Folgenden werde ich kurz erklären, was hinter den Begriffen “Minimalismus” und “Zero Waste” steht und was wir so alles gemacht haben.

Ich werde auch darauf eingehen, was wir davon nicht machen - und warum wir nie Marie Kondō zum Vorbild hatten. Doch dazu später.

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