Wie gestaltest Du Deine Zeit im Wort und Gebet? – Hans-Jörg Ronsdorf erzählt

Dies ist Gastbeitrag Nr. 8 in der Reihe, wo Christen erzählen, wie sie ihr Bibellesen und Beten gestalten. Hier geht’s zur Übersicht


Hans-Jörg Ronsdorf

Hans-Jörg, erzähle kurz über Dich: Wie lange bist Du schon Christ? In welcher christlichen Tradition lebst Du? Was machst Du beruflich? Hast Du Familie?

Ich bin in christlichem Elternhaus aufgewachsen, habe mich mit 14 Jahren bekehren dürfen. Ich komme aus einer sehr konservativen Richtung, die auf persönliche Bibellese und Gebet sehr viel Wert gelegt hat. Jetzt bin ich 51 Jahre alt, Vater von 5 fast erwachsenen Kindern. Ich bin selbstständig und teils viel unterwegs im In- und Ausland.

Welches sind die Herausforderungen um Zeit zu finden für das persönliche Gebet/Bibellesen?

Für mich ist die Herausforderung, die Bibel nicht nur als Predigtvorbereitung zu lesen, und als „Material“ ein Buch zu schreiben, sondern das Wort als persönliche Botschaft für mein Leben Raum zu geben. Das ist meine Anstrengung, die Stille vor Gott etwas sehr persönliches werden zu lassen ohne in theologische Kategorien oder eine mögliche Predigt abzugleiten.

Manchmal lese ich die Bibel 2 oder 3 Tage gar nicht. Nicht mit Absicht, sondern weil auf Reisen manchmal bei mir so etwas nicht klappt. Das weckt ganz neuen Hunger nach dem Wort in mir und läßt mich das Wort tatsächlich manchmal erleben, als würde ich es das erste Mal lesen.

Einerseits bewundere ich jene mit eiserner Disziplin zur täglichen Bibellese. Doch mir ist eine Pflicht nicht so wichtig wie das echte Erlebnis, dem Herrn in seinem Wort zu begegnen.
Ich denke dann auch an die Sklaven, die Christen wurden und nie weder das AT noch das NT in den Händen hielten. Wie sah ihr geistliches Leben aus? An der Bibellese alleine hängt das nicht. Und Beten kann man im Gegensatz zur Bibellese oft, sehr oft auch ohne gesprochene Worte.

Nutzt Du einen Bibelleseplan? Wenn ja, welchen?

Ich nutze keinen Bibelleseplan, weil mir das nie geholfen hat. Es gibt eben Zeiten, wo es nicht klappt und dann hilft kein Plan mehr.

Wie teilst Du Gebet und Bibellesen auf?

Die Lesezeit ist immer länger als die Gebetszeit. Dabei empfinde ich oft, dass ich länger und intensiver beten könnte.

Führst Du eine Liste mit Anliegen, für die Du regelmässig betest?

Manchmal tue ich das und zwar dann, wenn ich merke, dass mir die Gebetsanliegen „aus dem Kopf“ ausgehen und ich dann instinktiv merke, es wäre besser, sie schriftlich notiert zu haben. Ich benutze manchmal eine Liste, weil es hilfreich ist.

Wie schaffst Du es, dass deine Zeiten mit Gott “frisch” bleiben und nicht einschlafen?

Das Wort weckt mich immer wieder auf. Selten lese ich die Bibel, ohne dass mich etwas angesprochen hat. Auch bei Texten, die ich schon oft gelesen habe.
Diese Texte begleiten mich selten durch den Tag, es sind vielmehr Begegnungen die mich prägen für den Tag.

Was rätst Du jemandem, dem sein Bibellesen/Gebet “eingeschlafen” ist?

Ich empfehle einen Neustart mit der konkreten Bitte an Gott den Vater durch seinen Geist das Wort lebendig zu machen, aktuell, ermutigend, erleuchtend, korrigierend und spannend.


Hans-Jörg Ronsdorf ist Autor von 2 Büchern, welche im CLV-Verlag erschienen sind: »Gottes Lamm, Golgota und die Ewigkeit« sowie »Entrückung - Himmel - Ewigkeit«


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