Gebet: Gott begegnen statt eigenen Gedanken

Als ich vor gut 15 Jahren Christ wurde, wurde ich gelehrt: Beten heisst rausgehen und dann 30 Minuten in der Natur beten.

Ich habe das während Jahren täglich gemacht. Aber genützt hat es nicht viel.
Das Problem war: Beim Beten wanderten meine Gedanken ab, da war ich plötzlich am Nachdenken über meine Probleme, über schwierige Situationen. Ich begegnete in diesen Zeiten meinen Gedanken und nicht Gott.

Ich war angenehm überrascht, als auch John Piper in diesem Interview dasselbe Phänonmen beschrieb. Sein Rezept ist, das Bibellesen mit Gebet zu vermischen. er liest einen Abschnitt oder nur einen Vers betet gleich anschliessend darüber.

Ich habe dies nun gut einen Monat versucht. Diese 30 Minuten am Morgen sind mittlerweile der beste Teil des Tages. Durch diese Art und Weise wird es eine lebendige Konversation:

Einerseits kann ich Gott zuhören, was er über mein Leben sagt. Es ist wirklich die Zeit, wo ich mich sehe so wie Gott mich sieht: Francis Chan sagte in einer Predigt:

That’s the only time where I can’t lie […]
there are times when we want to sound good enough,
even in our prayers […] and [we] try to make it sound
that we really love [God] and want to be with him
when we long for all the other things in the world
and he’s just an afterthought

Und dann andererseits kann ich Gott antworten, ihn bitten, dass ich diese Gebote halten kann, dass ich seine Verheissungen glauben kann. Es fühlt sich natürlicher an, wie ein Gespräch eben. Da spricht auch nicht einer während 30 Minuten und dann antwortet der andere während 30 Minuten.

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