Gute Nachricht für Sie (NT68) - Johannes 3: Jesus und Nikodemus

(die 2 Abschnitte - Joh 3 und Mt 20 - sind entnommen aus der Druckversion der “Guten Nachricht für Sie - NT68”, der ersten Version der “Guten Nachricht Bibel”, erschienen bei der deutschen Bibelgesellschaft)

Jesus und Nikodemus 3, 1—21

Einer der führenden Männer bei den Juden war Nikodemus. Er gehörte zur Partei der Pharisäer. Eines Nachts kam er zu Jesus und sagte ihm: Wir wissen, daß du ein Lehrer bist, der von Gott geschickt wurde. Nur mit Gott kann jemand solche Taten vollbringen, wie du sie tust.

Jesus antwortete: Ich sage dir die Wahrheit, nur wer noch einmal geboren wird, kann das Reich Gottes sehen. Wie kann ein erwachsener Mensch noch einmal geboren werden, fragte Nikodemus. Er kann doch nicht in den Körper seiner Mutter zurückkehren und ein zweites Mal auf die Welt kommen! Jesus entgegnete; Ich sage dir die Wahrheit, nur wer von Wasser und Geist geboren wird, kann in das Reich Gottes eintreten. Menschen kommen durch Menschen zur Welt. Der Geist aber wird vom Geist geboren. Sei nicht erstaunt, weil ich dir sage: ihr müßt alle noch einmal geboren werden. Der Wind weht da, wo es ihm gefällt. Du hörst ihn nur rauschen, aber du weißt nicht, woher er kommt und wohin er geht. So ist es bei denen, die vom Geist geboren werden!

Wie ist das möglich, fragte Nikodemus. Jesus antwortete: Du bist ein bekannter Lehrer in Israel und weißt das nicht? Ich werde dir die Wahrheit sagen: Wir sprechen über Dinge, die wir kennen, und machen Aussagen über das, was wir sehen. Aber keiner von euch ist bereit, unsere Aussage ernst zu nehmen. Ihr glaubt mir nicht, wenn ich euch etwas über die Verhältnisse auf der Erde erzähle. Wie könnt ihr mir dann glauben, wenn ich über den Himmel berichte? Dabei ist nur der Menschensohn, der vom Himmel kam, dort gewesen. Ich sage dir noch etwas: Mose richtete die Stange mit der bronzenen Schlange sichtbar in der Wüste auf. Genauso muß der Menschensohn auf den höchsten Platz erhoben werden. Dann wird jeder, der an ihn glaubt, ewig leben. Gott liebte die Welt so sehr, daß er seinen einzigen Sohn hergab. Nun wird jeder, der an ihn glaubt, nicht sterben, sondern ewig leben. Gott schickte seinen Sohn nicht als Richter in die Welt, sondern als ihren Retter.

Wer an den Sohn Gottes glaubt, der wird nicht verurteilt. Wer nicht glaubt, der ist schon dadurch verurteilt, daß er nicht an Gottes einzigen Sohn glaubt. So wird das Urteil vollstreckt: Das Licht ist in die Welt gekommen, aber die Menschen zogen die Dunkelheit dem Licht vor, denn ihre Taten waren schlecht. Jeder, der schlechte Dinge tut, haßt die Helligkeit und bleibt im Dunkeln, damit seine schlechten Taten nicht sichtbar werden. Wer aber der Wahrheit gehorcht, sucht von selbst das Licht, denn es macht sichtbar, daß seine Taten die Taten Gottes waren.

Die Arbeiter im Weinberg 20, 1-16

Die Herrschaft Gottes kann man mit einem Weinberg besitzer vergleichen, der früh am Morgen ein paar Arbeiter für die Arbeit in seinem Weinberg anstellt. Er verspricht ihnen, den üblichen Lohn zu zahlen, und schickt sie los. Um neun geht er wieder auf den Marktplatz und sieht dort noch ein paar Männer herumstehen. Ihr könnt auch noch in meinem Weinberg arbeiten, ich will euch angemessen bezahlen, sagt er; und auch sie gehen arbeiten. So geht es noch einmal um zwölf und gegen drei Uhr. Um fünf Uhr geht er noch einmal zum Marktplatz und sieht immer noch einige herumstehen. Warum tut ihr den ganzen Tag nichts, fragt er sie. Weil wir keine Arbeit gefunden haben! Gut, ihr könnt auch noch in meinem Weinberg arbeiten, sagt er ihnen.

Am Abend sagt der Besitzer zu seinem Verwalter: Ruf die Leute zusammen und zahle ihnen allen den gleichen Lohn aus. Fang bei den Zuletztgekommenen an! Die Männer, die erst um fünf angefangen hatten, bekamen also den ganzen Tageslohn. Als nun die an der Reihe waren, die ganz früh angefangen hatten, dachten sie, sie würden entsprechend mehr bekommen, aber auch sie bekamen den normalen Tageslohn. Sie schimpften über den Besitzer: Die andern, die zuletzt gekommen sind, haben nur eine Stunde lang etwas getan, und wir haben den ganzen Tag in der heißen Sonne gearbeitet - und dann bekommen die genauso viel wie wir! Halt, mein Bester, sagt da der Weinbergbesitzer zu einem, kannst du vielleicht sagen, daß ich euch beschwindelt habe? Die Abmachung war der übliche Tageslohn für einen Tag Arbeit - und den habt ihr bekommen, und nun geht. Schließlich ist es ja meine Sache, was ich mit meinem Geld mache. Oder seid ihr neidisch, weil ich großzügig bin?

Jesus schloß: So werden die Letzten die Ersten sein und die Ersten die Letzten.


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